Samstag, 10. April 2010
Computerschach mit Chesspartner
Momentan spiele ich etwas begeistert Computerschach.

Früher habe ich immer mal wieder mit Computerschach begonnen, es aber dann nach ein paar Tagen wieder aufgegeben. Der Computer kann nämlich in Sekunden Tausende von Zügen durchrechnen und so drei Züge vorausberechnen. So kann der Computer Kleinigkeiten erkennen und ausnutzen, die der Mensch leicht übersieht. Wenn man gegen solch eine rohe Rechenkraft eine Kleinigkeit übersieht, hat man das Spiel gleich verloren. Dies hat mich früher schnell frustriert. Jetzt habe ich aber eine Spielweise gefunden, die wieder interessant ist.

Beim Computerschach ist es wichtig, dass das Schachprogramm fein abgestufte Stärken des Computers anbietet. Das Programm ChessPartner bietet auch die von mir oft gespielte Stärke "10 Sekunden Denkzeit mit Handicap" an. Wobei "Handicap" vermutlich bedeutet, dass der Computer manchmal nicht den von ihm berechneten besten Zug macht, sondern auch manchmal den Zweitbesten. So habe ich auch eine Chance, mal zu gewinnen. Bei schlechten Schachprogrammen hat man nur die Wahl zwischen einem Schwierigkeitsgrad, bei dem man keine Chance gegen den Computer hat, und dem allerleichtesten Schwierigkeitsgrad, bei dem der Computer absolut dämlich spielt.

Das Computerprogramm Chesspartner zeigt in einem sogenannten Histogramm an, wie gut die aktuelle Position bewertet wird und wie sich diese Bewertung über die einzelnen Züge hinweg entwickelt hat. Bei dieser Bewertung wird nicht nur die verbleibende Anzahl der vorhandenen Figuren berücksichtigt, sondern auch die Stellung. Das heißt es wird berücksichtigt, ob alle Figuren gut gedeckt sind und ob die Figuren viel Bewegungsfreiheit haben. Man bekommt somit unmittelbar eine Rückmeldung, ob man seine Position gut entwickelt hat. Wenn man dann einen schlechten Zug macht, sieht man diesen Fehler sofort im Histogramm, auch wenn der Computer diesen Fehler erst drei Züge später ausnutzen kann. So kann man durch das Histogramm genau den schlechten Zug finden, der viele Züge später über Sieg oder Niederlage entschieden hat. Man kann dann diese Züge wieder zurückgehen und andere Varianten durchprobieren.

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Eine schöne Funktion von ChessPartner ist auch, dass das Programm mögliche Züge aus einer Eröffnungsdatenbank anzeigen kann. Bisher hatte ich immer meine gleiche Standard-Eröffnung gespielt. Das wurde dann irgendwann langweilig, weil immer die gleichen Positionen durchgespielt wurden. Über die Eröffnungsdatenbank zeigt ChessPartner dem Benutzer an, welche anderen Eröffnungen schon von Schach-Großmeistern gespielt und auch später als gut bewertet wurden. Wenn man den Varianten aus der Eröffnungsdatenbank mal fünf Zügen lang folgt, bis die Datenbank zu Ende ist, kann man zu ganz neuen und interessanten Positionen kommen, die einem selbst nicht eingefallen wären. Man sieht gute Züge von Großmeistern, auf die man selbst nicht gekommen wäre. Beispielsweise wäre ich nie auf die Idee gekommen, bei der Position in dem folgenden Bild den Bauer auf C4 zu ziehen, da der Bauer nicht gedeckt ist und sofort geschlagen werden könnte. In der Eröffnungsdatenbank wird dieser Zug aber als einer von drei guten Zügen geführt, und wenn man den Zug mal durchspielt sieht man auch warum das so ist. (Klick auf das Bild zeigt Gesamtbild)


In einem sogenannten Statistik-Fenster zeigt ChessPartner an, welche möglichen Züge der Computer bei seiner Zugauswahl durchgerechnet hat. So kann man z.B. erkennen, dass der Computer von allen Bewegungsmöglichkeiten zwei als besonders interessant erkannt und genauer durchgerechnet hat, um sich am Ende für den etwas besseren Zug zu entscheiden. Man sieht in diesem Statistik-Fenster auch, welchen Gegenzug der Computer erwartet und welchen Antwort-Zug der Computer schon eingeplant hat.

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Beim Endspiel hat dagegen Chesspartner wie die meisten anderen Schachprogramme auch Schwächen. Ich war einmal in einer Endspielsituation gegen den Computer, bei dem jeder Spieler neben dem König nur noch zwei Bauern und einen Turm hatte. Weiß hatte seine Bauern ganz links auf der a- und b-Linie stehen, Schwarz hatte seine beiden Bauern ganz rechts auf der g- und h-Linie stehen. In dieser Position ging es darum, möglichst schnell einen Bauern auf die andere Seite zu bringen, um ihn in eine Dame umzuwandeln. Der erste Spieler, der diese Umwandlung schafft, hat gewonnen. Deshalb habe ich bei diesem Endspiel versucht, so oft wie möglich mit dem Bauer zu ziehen, wenn ich nicht gerade mit einem anderen Zug meinen Bauer decken musste oder meinen König aus dem Schach ziehen musste. Der Computer hat aus purer Dummheit einmal verpasst, seinen Bauer zu ziehen, und statt dessen seinen Turm bewegt. Deshalb hat der Computer dann das Spiel verloren.
Die Dummheit des Computers beim Endspiel hat die folgende Ursache: Bei jedem Halbzug gibt es cirka 22 Möglichkeiten, seine Figuren zu bewegen. In dieser Position waren cirka 10 Züge nötig, um seinen Bauer auf die andere Seite zu bewegen, da nach jeden Zug mit dem Bauer mindestens ein weiterer Zug erforderlich war, um z.B. den Bauer wieder zu decken. Der Computer hätte somit 10 Doppelzüge vorausdenken, das heißt 22^(2*10) Spielpositionen durchrechnen müssen, um soweit zu kommen, dass ein Bauer in eine Dame umgewandelt wird. Da der Computer nicht soweit vorausrechnen konnte, hat er nicht erkannt, warum es in dieser Spielsituation so wichtig ist, seine Bauern nach vorne zu bewegen. Die pure Rechenkraft hat dem Computer in dieser Situation nicht genügt und eine Strategie hatte er nicht. Deshalb hatte der Computer falsch gespielt. Der Computer ist halt doch nur ein Computer und kein Mensch, der spontan neue Strategien entwickeln kann.
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Montag, 29. März 2010
EU-Kommission will Internetsperren einführen
Laut aktueller Nachrichten will die EU-Kommision Internetsperren einführen.
So funktioniert also die EU: Wenn deutsche Politiker die Internetsperren nicht direkt einführen können, weil sich das Volk dagegen wehrt, dann wird ein EU-Kommissar durch ein Hinterzimmer-Gespräch dazu gedrängt, dies stellvertretend zu tun.
Danach können die deutschen Politiker schön sagen: "Wir haben ja die Internetsperren nicht gewollt, aber die EU schreibt die Internetsperren vor, und wir sind per Gesetz verpflichtet, dies umzusetzen."
Diese Art der EU-Politik widerspricht dem Prinzip der Demokratie.

Wenn jemand wirklich etwas gegen Kindesmissbrauch tun möchte, sollte er erst einmal bei der katholischen Kirche aufräumen. Aktuell werden sehr viele Missbrauchsfälle innerhalb der katholischen Kirche bekannt, und keiner der pädophilen Priester hatte sich durch das Internet dazu anregen lassen. Keiner der Missbrauchsfälle in der katholichen Kirche hätte sich durch Internetzensur verhindern lassen. Diese vergleichende Betrachtung zeigt wieder, dass es den Innenpolitikern nicht um die Verhinderung von Kindesmissbrauch geht, sondern nur um einen Vorwand zur Einführung der Internetzensur.
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Samstag, 27. März 2010
Logik-Rätsel gelöst
Heute Nachmittag wäre ich gerne Rad gefahren. Da es aber regnet, habe ich ein Logik-Rätsel gelöst. Dabei hat mir das von mir selbst entwickelte Computerprogramm geholfen.


Jetzt werde ich mich mal in den Regen rauswegen und meine neue Goretex-Jacke testen. Ich muss ja wissen, ob ich die auf die nächste Bergtour im Sommer mitnehmen kann.

Freitag, 19. März 2010
Interview mit dem ehemaligen Generalinspekteur der Bundeswehr
Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr Schneiderhahn hat sich betreffend der Veröffentlichung eines Feldjäger-Berichts zu Kunduz in der Bild-Zeitung wie folgt geäußert:

Welche Leute auch immer dafür verantwortlich gewesen seien, sie haben dem Ansehen Deutschlands und der militärischen und politischen Führung der Bundeswehr erheblichen Schaden zugefügt
Ich hoffe, dass im Verteidigungsministerium nach den Verantwortlichen für diesen ungeheuerlichen Vorgang gefahndet werde.

Ich finde, Herr Schneiderhahn hat eine komische Einstellung zur Wahrheit.
Er vergisst vollkommen, dass das Volk das Recht darauf hat, die Wahrheit zu erfahren.
Herr Schneiderhahn denkt nur daran, durch die Verheimlichung von Informationen den schönen äußeren Schein zu wahren, so dass die Leute ihre Posten behalten können.

Nachdem ich diese Aussage von Schneiderhahn gelesen habe, muss ich feststellen, dass die Entlassung von Schneiderhahn aufgrund seiner Zurückhaltung von Informationen richtig war.
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Donnerstag, 11. März 2010
Bericht von der Skitourenwoche im Val Müstair
Letzte Woche war ich für eine Skitourenwoche im Val Müstair in der Schweiz.
Viel gibt es eigentlich nicht dazu zu sagen, die Woche war einfach perfekt.

Die täglichen Aufstiege beginnen oft auf einem romatischen Waldweg:


und enden dann 1.000 Höhenmeter weiter oben auf einem Gipfel:


Ich gehöre nicht zu denen, die von den unberührten Pulverschnee-Abfahrten schwärmen. Für mich steht der Aufstieg und der Gipfelsieg im Vordergrund. Bei Abfahrten denke ich mir einfach nur "besser als zu Fuß gelaufen". Dennoch finde ich es immer wieder beindruckend, nach einer Abfahrt seine Spur im Schnee zu sehen, und zwar nur die eigene.


Bei einer Abfahrt durch den Wald wären wir aber wohl zu Fuß schneller gewesen:

Die Abfahrt war wirklich ein Kampf, stellenweise ist man Knietief im Schnee eingesunken, sobald man langsamer gefahren ist. Danach musste man sehr mühsam seine Skier wieder ausgraben. Und man musste oft langsamer fahren, weil man keinen Weg mehr zwischen den Bäumen gesehen hat.

Nach einer Skitour ist man dann in die Sauna des sehr schönen Hotels gegangen, um sich anschließend das Abendmenü schmecken zu lassen:


Die Heimfahrt am Samstag war sehr lange, statt den fünf Stunden, die ich bei der Hinfahrt benötigt habe, habe ich für die Rückfahrt 10 Stunden benötigt!
An dem Samstag musste ich nämlich über den Fernpaß zurück fahren, und es hatte angefangen zu schneien. Auf dem Fernpaß war Blockabfertigung angesagt, d.h. man ist alle 20 Minuten ein paar hundert Meter gefahren und ist dann wieder 20 Minuten gestanden. Diese Blockabfertigung hat mich alleine drei Stunden stehen lassen.
Es ist kein großer Zufall, dass an diesem Samstag morgen ein Holländer vor mir fuhr. Und noch was: der Holländer hatte Schneeketten angelegt.


Als ich den Fernpaß überstanden hatte und in Deutschland war, habe ich gedacht, dass ich es geschafft hätte. Das war aber zu optimistisch gedacht, in Bayern hatten die Autobahnen noch eine geschlossene Schneedecke, und teilweise konnte man beim Schneetreiben nur 50 Meter weit sehen.

Ich habe mir vorgenommen, nie wieder Samstag vormittags über den Fernpaß oder den Pfändertunnel zurückfahren. Vielleicht fahre ich Freitag nachts zurück, oder suche mir ein anderes Tal.

Insgesamt hat mir das Skitourengehen getaugt. Die körperliche Bewegung beim Aufstieg tat einfach gut. Und das Bergerlebnis war auch viel schöner als beim Pistenskifahren. Nächsten Winter werde ich wieder Skitourengehen, aber ohne den Stau bei der Rückfahrt.
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