Montag, 6. April 2009
Joggen und Gewicht
Seit ein paar Wochen fühle ich mich beim Joggen mehr und mehr schwerfällig. Die früher gekannte Leichtigkeit und Lockerheit beim Joggen ist jetzt Vergangenheit. Früher bin ich sonntags 20 bis 25 Kilometer gelaufen, nun sind es nur noch 10 Kilometer. Und dabei fängt auch noch das Knie an zu zwicken.

Die Ursache für diese schlechte Form kann nicht an zu wenig Training liegen. In den letzten Wochen war ich mindestens 3 mal die Woche laufen. Auch eine temporäre Schwankung der Verfassung kann daran nicht Schuld sein, da ich dieses Problem schon länger habe. Ein Schritt auf die Waage hat die Ursache des Problems entlarvt: ich wiege jetzt 3 bis 4 Kilo mehr als sonst. Dieses zusätzliche Gewicht macht sich beim Joggen stark bemerkbar und schlägt auch auf die Knie.

Angefangen hat die Gewichtszunahme wohl vor 2 1/2 Monaten. Seit dieser Zeit arbeite ich nicht mehr in einem Software-Projekt in Frankfurt und übernachte in einer Projektwohnung, sondern arbeite im Stammsitz meiner Firma und übernachte zuhause. Der Koch in der Kantine im Firmensitz wiegt 120 Kilo und kocht auch so. Nach einem solchen ordentlichen Mittagessen in dieser Kantine nehme ich meistens noch ein Dessert. Zum Abendessen gehe ich manchmal bei meinen Eltern vorbei. Dort findet sich meistens noch ein vom Mittagessen übrig gebliebenes Schnitzel. Nachdem ich das Schnitzel verdrückt habe, fragt dann meine Mutter, ob ich noch ein Pärchen Bratwürste möchte. Das Schnitzel habe ich dann aber schon gegessen. Nach der Bratwurst bietet mir meine Mutter dann noch eine Milchschnitte an. Eine kleine Abrundung des Geschmacks im Mund kann ja nicht schaden. Auf einer Milchschnitte allein kann ich aber nicht stehen, davon bekomme ich nur noch Hunger auf mehr. Zwei müssen es schon sein.

Die Skitourenwoche vor zwei Monaten hat auch nicht gerade zur Gewichtsreduktion geführt. Beim Skitourengehen verbraucht man zwar Kalorien, nur die sind schnell wieder aufgefüllt, wenn man gleich nach der Rückkehr zur Hütte in der Gruppe zwei Weizenbier trinkt.

Früher hatte ich vermutet, dass man bei Projekteinsätzen in Frankfurt zunehmen würde. Dem ist aber nicht so. Die Portionen in der Kantine der Bank sind so klein, als wenn man das ganze Jahr Fastenzeit wäre. Meistens gehe ich dort aber mittags außerhalb ein Sandwich oder eine Suppe Essen. Abend gehe ich in Frankfurt auch oft Essen, in diesen Restaurants gibt es aber auch oft Putenbrust-Salat oder andere Gerichte ähnlichen Kaloriengehalts. Die Waage hat gezeigt, dass das Gewicht nicht mit Projekteinsätzen in Frankfurt steigt, sondern zuhause durch kalorienhaltiges Kantinenessen und das Schnitzel am Abend.

Nachdem ich das Problem erkannt habe, musste ich mich entscheiden: entweder ich mache weiter wie bisher oder komme langsam wieder auf das alte Gewicht zurück.
Skitouren im Winter und anspruchsvolle Bergtouren im Sommer möchte ich nicht missen. Pistenskifahren im Winter und gemütliche Wanderungen im Sommer sind kein Ersatz dafür. Einen Marathon möchte ich vielleicht auch mal wieder laufen. Die Freude beim Laufen und ein gelegentliches Runners High sind auch nur möglich, wenn man das dazu passende Gewicht hat. Weiterhin ist zu bedenken, dass sowohl mein Vater als ein Onkel von mir mit ca. 60 Jahren einen Hirnschlag, bzw. Herzinfarkt bekommen habe. Diese Personen hatten kein starkes Übergewicht, sondern ein ganz normales Gewicht eines Wohlstandsbürgers, der 60 ist und seit 30 Jahren kein Sport mehr macht. Eine solche Krankheit würde ich gerne vermeiden, und dies geht am besten über Sport und Gewicht. Ich will ja schließlich noch was von der Rente haben.
Nach diesen Überlegungen habe ich mir das Ziel gesetzt, wieder auf das alte Gewicht zurück zu kommen.

In Zukunft werde ich in der Kantine beim Mittagessen keinen Nachtisch mehr nehmen und mich öfters für eine halbe Portion entscheiden. Abends werde ich nicht mehr so über die Stränge schlagen. Wenn ich dann noch an ein paar Feierabenden Joggen gehe und danach nur ein Bananen-Milch-Shake mit Eiweißpulver trinke, sollte das Gewicht bald wieder in Ordnung sein.