Freitag, 1. Mai 2009
Das emotionale und das kognitive Gehirn
Das menschliche Gehirn kann aufgeteilt werden in das limbische System und den Neucortex. Das limbische System ist für die Gefühle und die Instinkt-Reaktionen zuständig. Der Neucortex ist für das Langzeitgedächtnis, rationale Überlegungen und höhere Funktionen wie z.B. die Sprache zuständig. Entwicklungsgeschichtlich betrachtet ist das limbische System das ältere System, das bei allen Lebewesen vorhanden ist, während der Neucortex erst später beim Menschen dazukam. Einfachere Lebewesen haben nur ein limbisches System, aber kein Neucortex.

Einfache Lebewesen, die nur ein limbisches System haben, genügt nur dieses limbische System zum Überleben. Diese Lebewesen überleben dank ihrer Instinkt-Reaktionen, können aber keine rationalen Überlegungen durchführen und keine komplexeren Geistesleistungen wie z.B. die Sprache vollbringen.

Die Historie dieser Entwicklung erklärt, warum es zu Konflikten zwischen dem limbischen System, das für die Emotionen zuständig ist, und dem Neucortix, der für die kognitiven Funktionen zuständig ist, kommen kann.

Ein einem Buch habe ich gerade dazu den folgenden schönen Satz gelesen:
Wenn das emotionale und das kognitive Gehrin richtig zusammen arbeiten, gibt das emotionale Gehirn die Richtung vor, wie wir unser Leben gestalten wollen, während das kognitive Gehirn uns dazu bringt, so klug wie möglich in diese Richtung zu gehen.

Albert Einstein hat einmal zu diesem Thema gesagt:
Wir sollten uns davor hüten, den Intellekt zu unserem Gott zu machen. Gewiss, er hat starke Muskeln, jedoch keine Persönlichkeit. Er darf nicht herrschen, nur dienen.

Die Aussage von Einstein erscheint sehr logisch, so dass man sich fragt, ob es auch möglich ist, dazu entgegengesetzt zu leben. Bei einem solchen Leben würde der Intellekt herrschen und die Gefühle verleugnet werden. Eine solche Denkrichtung wird tatsächlich propagiert. Diese Denkrichtung kommt unter dem Namen "kognitive Verhaltenstherapie" daher und die dazugehörigen Bücher haben zum beispiel die schön klingenden Überschriften "Positiv Denken". Ein Mensch, der so lebt, verleugnet seine Gefühle. Sein Intellekt arbeitet immer nur daran, materielle Ziele zu erreichen. Dieser Mensch geht davon aus, dass wenn die materiallen Ziele erreicht sind, sich dann automatisch gute Gefühle einstellen.