Dienstag, 26. Mai 2009
Ownership und Software-Entwickler
Ich als Software-Entwickler fühle mich immer verpflichtet, die Software termingerecht und in guter Qualität zu liefern. Dieses Verpflichtungs-Gefühl wurde durch das vom Management propagierte ownership-Prinzip gefördert. Deshalb hat das Management früher (aber heute nicht mehr) das variable Gehalt eines Software-Entwicklers an die Einhaltung der Termine und des Kostenrahmens geknüpft. Auch aus einen anderen Grund ist es sinnvoll, rechtszeitig auf die Termineinhaltung zu achten. Denn wenn die Termineinhaltung in Gefahr gerät, ist die erste Aussage, die man vom Management hört: dann musst Du halt ein paar (unbezahlte) Überstunden machen.
In der letzten Zeit habe ich aber Zweifel bekommen, ob es wirklich so sinnvoll ist, sich immer so verpflichtet zu fühlen. Denn bei Projektrelevanten Entscheidungen wird man als Software-Entwickler oft übergangen. Diese Entscheidungen werden oft auf Abteilungsleiterebene gefällt, von den Gruppenleitern abgenickt und dann erst an die unterste Ebene kommuniziert, wenn nichts mehr daran zu ändern ist.
Beispiel:
Die Projektleitung hat entschieden, trotz des knappen Ende-Termins noch zusätzliche Features umzusetzen. Als ich davon erfahre, kann ich zwar darauf hinweisen, dass dafür am Last- und Performanz-Test gespart werden muss und es deshalb bei der Live-Schaltung krachen kann, aber es ist zu spät, etwas daran zu ändern.
Der angehängte Comic hat dieses Thema sehr gut auf den Punkt gebracht.