Sonntag, 15. November 2009
Neues vom Bülowbogen
Gestern Abend habe ich während des Zappens die letzten 5 Minuten von "Neues vom Bülowbogen" erwischt:
In der ersten Szene kommt Herr Dr. Sommerfeld nach Hause und die Tocher sagt "soll ich mal eine Flasche Wein aufmachen?".
In einer späteren Szene erklärt der Herr Doktor seinem Ziehsohn während des Memory-Spiels den Unterschied zwischen Gedächtnis und Erinnerungen: das Gedächtnis ist etwas Positives und Erinnerungen sind etwas Negatives.
In der Schlussszene kommt die Frau Doktor nach Hause und berichtet von ihrer Beförderung. "Darauf müssen wir gleich eine Flasche Champagner öffnen", sagt daraufhin Herr Doktor Sommerfeld. Während dann der Abspann läuft, sitzt die Familie lustig beim Champagner auf dem Sofa zusammen.

Genau in dem Moment habe ich das Gefühl gehabt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt wäre, um aufzustehen und auch eine Flasche Wein aufzumachen. Erinnerungen sind ja sowieso immer nur negativ, und Alkohol hilft gegen die Erinnerungen.

Herr Doktor Sommerfeld empfiehlt also seinen Zuschauern "Trinken um zu Vergessen". Diese Art, wie das öffentlich-rechtliche Fernsehen zum Alkoholkonsum animiert, ist besser und effektiver als jede Bierwerbung. Eine solche subtile Alkoholwerbung dürfte nicht im öffentlich-rechtlichen Fernsehen laufen.

Die Abschaffung der GEZ-Zwangsabgabe wäre mal eine gute Aufgabe für die FDP. Da Herr Westerwelle aber gerade gegen Frau Steinbach kämpft, kann das noch eine Weile dauern.
Eigentlich gehört diese Zwangsgebühr schon längst abgeschafft. Das Problem ist aber, dass sobald ein Politiker laut über diesen Vorschlag nachdenkt, dieser Politiker sofort von den Polit-Sendungen und Nachrichten-Sendungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen fertig gemacht wird. Dann würde der Politiker auf einmal alleine dastehen. Das Ergebnis eines solchen Versuches wäre nicht erfolgreich und würde nur die Zerstörung der Karriere des Politikers bedeuten. Deshalb traut sich kein Politiker an dieses Thema ran, obwohl dieses Thema längst überfällig ist.