Sonntag, 13. Juni 2010
Die Schweiz will uns Baden-Württemberger aufnehmen
Ein Schweizer Politiker hat vorgeschlagen, dass die Bürger in den an die Schweiz angrenzenden Regionen wie Baden-Württemberg und Vorarlberg darüber abstimmen sollten, ob diese Regionen in die Schweiz aufgenommen werden möchten (Link). Dieser Vorschlag beinhaltet auch implizit das Angebot, in die Schweiz aufgenommen werden zu können. Der Schweizer Politiker sagt, besagte Regionen litten unter ihrer «nationalen und europäischen ‹Classe politique›». Sie sehnten sich stattdessen nach einer «Demokratie der Nähe mit menschlichem Antlitz».

Für diesen Vorschlag könnte ich mich begeistern, wenn er doch realistische Chancen hätte. Doch leider wird der Deutsche Staat die Baden-Württemberger als gute Steuerzahler nicht hergeben wollen.

Dass unser Deutsche Staat einen Krieg in Afghanistan führt, liegt mir schon lange schlecht im Magen. Eine plausible Begründung, warum wir immer noch in Afghanistan sind, habe ich noch nicht gehört. Die Schweizer haben sich richtigerweise aus diesem Krieg herausgehalten.

Diese Europa-Bürokraten in Brüssel sind mir auch ein Dorn im Auge. Für diese scheint Demokratie ein Fremdwort zu sein, die Beschlüsse werden eher in Hinterzimmern ausgekungelt. Die Deutschen müssen dann die Vorgaben aus Brüssel übernehmen, obwohl die Brüsseler Herrscher nicht wirklich von uns Deutschen gewählt wurden. Die Schweiz hat sich davor gehütet, die Souveränität und das Selbstbestimmungsrecht ihrer Bürger nach Brüssel abzugeben.

Gegen den Euro an sich habe ich nichts. Man darf den Euro aber nicht soweit treiben, dass am Ende die Deutschen Milliarden für Griechenland zahlen müssen. Vielleicht war aber auch schon der Euro an sich ein Fehler, da dadurch Staaten mit unterschiedlicher wirtschaftlicher Entwicklung durch eine einheitliche Währung auf Gedeih und Verderb aneinander gekettet sind, und keine Wechselkursschwankungen oder unterschiedliche Inflationsraten die unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklung ausgleichen können. Die Schweizer haben weiterhin ihre unabhängige und harte Währung.

Die Schweizer sind mir auch sympathisch, weil sie so ruhig und gediegen sind. Beispielsweise habe ich einmal eine Dokumentation im Fernsehen gesehen, in der in Deutschland in städtischer Angestellter jedem Morgen stundenlang mit dem benzingetriebenen Laubblasegerät die Bewohner närrisch gemacht hat. Auf der nur 100 Meter entfernten Schweizer Seite hat man dagegen einmal die Woche das Laub mit dem Besen zusammengefegt. In der Schweiz macht man das Gleiche ohne viel Lärm und große Aufregung. Dieses Beispiel verdeutlicht einen Unterschied zwischen Deutschland und der Schweiz, der sich mir auch in mehreren Schweiz-Urlauben bestätigt hat.

Wenn ich dann Schweizer wäre, würde ich innerhalb der Schweiz näher an die Alpen ziehen, so dass ich am Wochenende mal schnell eine Bergtour machen könnte. Dann würde ich jetzt keinen Blog-Beitrag schreiben, Kaffee trinken und später Losjoggen, sondern würde gerade auf einen Berg klettern. Dann wäre das Leben perfekt.

 
Wäre mal interessant, was bei einer Volksbefragung rauskommen würde, wenn die Frage wäre, ob die EU der Schweiz beitreten möchte.
Nur wird die Schweiz das alles gar nicht haben wollen.

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