Donnerstag, 1. Juli 2010
Warum man in Frankfurt zu einem Hitzkopf wird
Letzte Nacht bin ich in einem Frankfurter Hotel aufgewacht und konnte vor lauter Hitze nicht mehr schlafen. Ich kann ja verstehen dass gerade Sommer ist. Ich kann auch verstehen, dass es in der stadt heißer ist als auf dem Land. Ich kann auch verstehen, dass sich Hausfassaden in der Sonne aufheizen können. Aber die Hitze in dem Hotelzimmer war zuviel, die Hitze war durch diese Faktoren nicht mehr zu erklären. Also bin ich auf die Suche nach der Hitzequelle gegangen.

Die Heizung wars. Den Heizkörper kann man nämlich nicht auf 0 stellen, sondern nur auf Frostschutz. Und der Heizkörper war warm. Das konnte man mit der Hand fühlen. An der Stelle, an der das warme Wasser in den Heizkörper geleitet wird, war der Heizkörper deutlich wärmer als an der gegenüberliegenden Ecke. Also habe ich am Morgen an der Rezeption Bescheid gesagt. Die junge und freundliche Frau hat sich eine Notiz gemacht und mir versprochen, gleich den Haustechniker zu verständigen, wenn sein Dienst um 8:00 Uhr beginnt.

Am Abend fragte ich wieder an der Rezeption, was der Haustechniker herausgefunden hat. An der Rezeption wusste man von nichts. Der Auftrag wurde verschlampert.

Ich bin dann auf mein Zimmer und konnte es vor lauter Hitze nicht mehr aushalten.
An der Rezeption erfahre ich dann, dass der Haustechniker mittlerweile den Fehler gefunden hat: jemand hatte zentral die Heizung auf Winterbetrieb gestellt. Und der von der Warmwasserpumpe erzeugte Druck hat wohl heißes Wasser durch das Themostatventil gedrück, das auf Frostschutz eingestellt war.

Eine richtige Entschuldigung gab es vom Bristol-Hotel nicht. Es gab nur ein Gutschein für ein Getränk. Ich trinke aber kein Alkohol und das größte alkoholfreie Getränk war eine 0,3-L-Apfelschorle. Was soll ich damit?

Ich stehe wieder an der Rezeption und sage, dass ich eigentlich seit fünf minuten in einer Telefonkonferenz sein sollte, ich es aber bei der Hitze nicht im Zimmer aushalten kann. Und im Foyer des Hotels kann ich auch nicht telefonieren, weil dort diese spacige Hintergrundmusik viel zu laut läuft. Also bekomme ich die Erlaubnis, mich in den Frühstücksraum zu setzen, und das Versprechen, dass dort die Musik leiser gestellt wird. Nachdem ich ein paar Minuten im Frühstücksraum war, muss ich wieder zur Rezeption dackeln und daran erinnern, dass im Frühstücksraum die Musik leiser gestellt werden sollte.

Als ich am Freitagmorgen im Hotel ausgecheckt habe, wollte ich der Chefin klar machen, dass ich mit dieser Woche im Hotel sehr unzufrieden war. Die Vertröstungsfloskeln, die ich dort zu hören bekam, waren mir zu dämlich - "Ich weiß von nichts" - "Also der Heizkörper neben der Rezeption war kalt" - "Kann gar nicht sein" - ....
Mit einer ehrlich gemeinten Entschuldigung und einem Gutschein für ein Abendessen im Hotelrestaurant wäre ich schon zufrieden gewesen.

Dieses dämliche Frankfurt und vor allem das Bristol-hotel können von mir aus vom Erdboden verschluckt werden. Von Frankfurt habe ich genug.

 
Nun ja, Sie können wenigstens im Hotel einen Techniker erreichen, bei mir geht die HV auf Tauchstation (mittlerweile rufe ich nur noch mit unterdrückter Nummer an - allerdings gings da um Frostbeulen).

Aber gegen Hitze ist hier auch nichts zu machen, selbst, wenn ich in der Nacht die Balkontür aufreiß, wird es hier drin nicht kühler.
Sie leiden also nicht allein, allerdings ist Frankfurt ein Verdopplungsfaktor ; )

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