Samstag, 3. Juli 2010
Die einseitige CDU-Propaganda der BILD-Zeitung
Gestern Abend habe ich kurz die BILD-Zeitung durchblättert.

Die BILD-Zeitung hat aus aktuellem Anlass über die Wahl des neuen Bundespräsidenten berichtet. Über dieses Thema kann man viel schreiben. Zum Beispiel dass die Mehrheit des Volkes lieber den anderen Kandidaten als Bundespräsident gehabt hätte. Oder dass es eine schwere Schlappe für die CDU war, dass der Bundespräsident erst im dritten Wahlgang gewählt wurde. Man könnte auch darüber reden, ob ein Bundespräsident besser vom Volk gewählt werden sollte, statt dass von Parteioberen einen treuen Parteisoldaten auswählen. Der Spiegel hat z.B. darüber berichtet, dass laut Gesetzt die Wahlmänner und Wahlfrauen des Bundespräsidenten nicht an Weisungen gebunden sind; Frau Merkel aber mit dem Druck auf die Wahlmänner und Wahlfrauen eigentlich gegen dieses Gesetzt verstoßen hat.
Alle diese Dinge werden nicht in der BILD-Zeitung erwähnt. Die BILD-Zeitung beschreibt nur den grandiosen Sieg unseres tollen neuen Bundespräsidenten (so als ob er schon im ersten Wahlgang mit der absoluten Mehrheit gewählt worden wäre.)

Auf der gleichen Seite der BILD-Zeitung findet man noch die Siegerin der Woche: Frau von der Leyen von der CDU. Diese Frau hat irgendein Feld-Wald- und Wiesenverein besucht (Reitsportverein Wiesental oder so) und dort als Dank für ihren Besuch eine Bronzefigur und ein paar warme Worte bekommen. Das reicht für die BILD-Zeitung, diese CDU-Frau zur Siegerin zu küren, weil sie, wie es in der Laudatio hieß, ganz toll für dies und jenes eingesetzt hat.
Jeder Minister bekommt, wenn er einen kleinen Verein besucht, ein kleines Präsent und ein paar Willkommensworte. Das reicht doch noch lange nicht, um ihn als Sieger der Woche darzustellen.

Eine so einseitige Berichterstattung in der BILD-Zeitung ist mir schon lange nicht mehr aufgefallen. Auf einer Seite werden gleich zwei CDU-Politiker hochgejubelt, die es eigentlich nicht verdient hätten.