Berliner Höhenweg
it-single, 23:00h
Letzte Woche bin ich den Berliner Höhenweg gegangen. Dies war ein sehr schöner und erholsamer Urlaub.
1. Tag
Am Anreisetag muss man noch 1000 Höhenmeter bis zur Gamshütte hochsteigen:
Am Abend habe ich auf der Hütte erfahren, dass aufgrund des Schneefalls vor einer Woche die an der Gamshütte startende Etappe des Höhenweges seit einer Woche nicht mehr begangen wurde. Der Hüttenwirt des Friesenberghauses - dem Endpunkt der ersten Etappe - meinte aber, dass der Weg jetzt begehbar sein müsste.
2. Tag
An dem zweiten Tag habe ich ordentlich Tempo gemacht, da ich nicht wusste, wieviel Schnee mich auf dem Weg erwartet. Vielleicht muss man sich zum Schluss noch zeitaufwändig durch kniehohen Schnee kämpfen. Aufgrund des hohen Tempos habe ich schnell die acht anderen Begeher des Höhenwegs hinter mir gelassen.
Diese erste Etappe des Höhenwegs startet so, wie man sich einen klassischen Höhenweg vorstellt:
Nach drei Stunden erreicht man die Raststation Pitzenalm - die meisten anderen Etappen bieten keine solche Raststation an:
Auf der Pitzenalm war ich um die frühe Mittagszeit noch der einzige Gast. Die Hüttenwirtin hat in der urigen Gaststube extra wegen mir den Gasofen angemacht. Für den Tee und das Pärchen Frankfurter Würstchen mit Brot musste ich 4,30 Euro zahlen. Dabei habe ich für die 4,30 Euro nicht nur Wärme bekommen, sondern auch noch einen Senfklecks auf der Stofftischdecke hinterlassen. Beim Zahlen habe ich dann 5 Euro hingegeben und gesagt "Stimmt so!". Die Hüttenwirtin sagte aber, dass dies viel zu viel Trinkgeld wäre und hat mir 70 Cent zurückgegeben.
Dies hat mich wirklich erstaunt, in einer Großstadt bekommt man zu diesem Preis nicht einmal eine große Latte Machiato.
Nach der Pitzenalm beginnt das Blockgelände:
Wer aufgrund fehlender Bergerfahrung mit diesem Bild nichts anfangen kann, soll sich anhand des obigen Bildes einmal den Weiterweg überlegen, und dazu nach den rot-weißen Wegmarkierungen Ausschau halten.
Ausser vereinzelten Spuren von Gämsen konnte ich keine weiteren Spuren entdecken. Ich war also wirklich seit einer Woche der Erste, der diesen Weg geht.
Nach 6 1/2 Stunden habe ich dann das Ziel der ersten Etappe - das Friesenberghaus - erreicht. Laut Führer benötigt man für diese Etappe 8 bis 9 Stunden. Folglich war ich trotz des Schnees viel zu schnell und kann die nächsten Etappen gemütlicher angehen.
3. Tag
Diese Tagesetappe ist recht einfach und im Führer mit 6 Stunden Gehzeit angegeben. Da ich diese angegebenen 6 Stunden in 4 1/2 Stunden gehen kann und mich dies nicht auslasten würde, wollte ich noch vom Friesenberghaus auf den Hohen Riffler (3231 m) steigen. Da aber der Aufstieg aufgrund des Schnees zeitaufwändiger war, musste ich auf einem Vorgipfel umkehren, um nicht zu spät zum Furtschlaglhaus - dem Endpunkt dieser Tagesetappe - zu kommen.
Auf dieser Tagesetappe geht man zuerst auf einem Höhenweg zur Olperer Hütte, steigt dann zum Schlegeisstausee ab, umrundet den Schlegeisstausee und steigt wieder zum Furtschlaglhaus auf.
Hier ein Bild des Höhenweges vom Friesenberghaus zur Olperer Hütte:
Bild von der Umrundung des Schlegeisstausees:
Diese Tagesetappe ist die einzige Etappe des ganzen Höhenweges, bei der man etwas Kontakt mit der "Zivilisation" hat. Man kommt nämlich mit einer geteerten Straße und den Tagesauflüglern zum Schlegeisstausee in Berührung. Ansonsten sieht man auf dem ganzen Berliner Höhenweg kein Skigebiet, keine Seilbahn und keine geteerte Straße.
Vom Furtschlaglhaus aus kann man schon direkt auf das Schönbichler Horn, dem Höhepunkt des nächsten Tages, schauen:
4. Tag
Bei dieser Etappe vom Furtschlaglhaus zur Berliner Hütte muss man das Schönbichler Horn, einen Dreitausender, überschreiten. Da diese Überschreitung etwas anspruchsvoll ist, ist diese Etappe sehr interessant und lohnenswert.
Das folgende Bild zeigt das Schönbichler Horn samt Gipfelkreuz:
Auch der Abstieg vom Schönbichler Horn ist anspruchsvoll:
Beim Abstieg vom Schönbichler Horn hat man immer die Berliner Hütte im Blick:
Die Berliner Hütte ist die am vornehmsten ausgestatteste Berghütte, deshalb darf ein Foto des Treppenhauses der Berliner Hütte nicht fehlen:
Ich hatte übrigens ein Einzelzimmer direkt am Ende der gezeigten Treppe.
Als ich die Abendstimmung vor der Berliner Hütte genossen habe, habe ich mitbekommen, wie ein Pferd in das Tal gezerrt wurde. Dieses Pferd stand den ganzen Sommer auf einer Bergweide und musste nun Anfang September wegen der beginnenden Kälte ins Tal gebracht werden. Für diese Aktion waren zwei Personen erforderlich: einer hat vorne am Pferd gezerrt und eine weitere Person hat hinten mit leichten Stockschlägen nachgeholfen. Das Pferd weiß, dass es in den Bergen schöner ist, auch wenn der Stall im Tal gegen Wind und Regen geschützt ist:
5. Tag
Diese Etappe führt über die Mörchenscharte zur Greizer Hütte.
Die Mörchenscharte ist die linke der beiden auf dem folgenden Bild sichtbaren Scharten:
Auf dem letzten Stück zur Greizer Hütte hat es angefangen zu regnen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch einen Schlussanstieg von 400 Höhenmetern vor mir. Diesen Anstieg wollte ich wegen dem Regen möglichst schnell überwinden. Am Anfang des Anstiegs habe ich den Wegewart gesehen - er hatte eine Hacke in der Hand. Am Anfang habe ich gedacht, dass ich diesen älter aussehenden Wegewart bergauf locker abhänge. Nach ein paar Kehren war er aber immer noch hinter mir. Ich habe alles gegeben, doch der Wegewart hat mich dennoch bergauf überholt. Und das, obwohl ich die 400 Höhenmeter in einer halben Stunde hochgelaufen bin. Das war etwas enttäuschend.
6. Tag
Diese Tagesetappe führt von der Greizer Hütte über die Lappenscharte zur Kasseler Hütte.
Dieser Weg ist fast schon etwas zu langweilig - 1000 Höhenmeter hoch bis zu einer Scharte und dann auf der anderen Seite wieder 1000 Höhenmeter auf einem Grashang hinunter. Wären da nicht einige interessante Querungen, wäre der Weg viel zu langweilig:
Bild der Kasseler Hütte:
Auf dieser Kasseler Hütte gab es das beste Essen der ganzen Tour: zuerst gab es Fritatensuppe. Danach wurde frisch gemachte Polenta mit pikant gewürztem Rindsgulasch serviert. Der Wirt hat noch bereitwillig einen großzügigen Nachschlag an Polente mit Gulasch gebracht. Die Nachspeise war frisch gemachter Apfelstrudel.
7. Tag
An diesem Tag wollte ich eigentlich die letzte Etappe des Berliner Höhenwegs gehen. Als ich jedoch am Morgen vor die Tür gegangen bin, sah die Kasseler Hütte so aus:
Bei diesem Wetter war an die letzte und schwierigste Etappe nicht zu denken. Jeder Führer warnt davor, die steilen Grashänge und Felsblöcke dieser Etappe bei Schnee oder Regen zu begehen.
Da für die folgenden Tage auch schlechtes Wetter angesagt war, hatte es für mich keinen Sinn, auf der Hütte besseres Wetter abzuwarten. So musste ich mich auf den Heimweg machen.
1. Tag
Am Anreisetag muss man noch 1000 Höhenmeter bis zur Gamshütte hochsteigen:
Am Abend habe ich auf der Hütte erfahren, dass aufgrund des Schneefalls vor einer Woche die an der Gamshütte startende Etappe des Höhenweges seit einer Woche nicht mehr begangen wurde. Der Hüttenwirt des Friesenberghauses - dem Endpunkt der ersten Etappe - meinte aber, dass der Weg jetzt begehbar sein müsste.
2. Tag
An dem zweiten Tag habe ich ordentlich Tempo gemacht, da ich nicht wusste, wieviel Schnee mich auf dem Weg erwartet. Vielleicht muss man sich zum Schluss noch zeitaufwändig durch kniehohen Schnee kämpfen. Aufgrund des hohen Tempos habe ich schnell die acht anderen Begeher des Höhenwegs hinter mir gelassen.
Diese erste Etappe des Höhenwegs startet so, wie man sich einen klassischen Höhenweg vorstellt:
Nach drei Stunden erreicht man die Raststation Pitzenalm - die meisten anderen Etappen bieten keine solche Raststation an:
Auf der Pitzenalm war ich um die frühe Mittagszeit noch der einzige Gast. Die Hüttenwirtin hat in der urigen Gaststube extra wegen mir den Gasofen angemacht. Für den Tee und das Pärchen Frankfurter Würstchen mit Brot musste ich 4,30 Euro zahlen. Dabei habe ich für die 4,30 Euro nicht nur Wärme bekommen, sondern auch noch einen Senfklecks auf der Stofftischdecke hinterlassen. Beim Zahlen habe ich dann 5 Euro hingegeben und gesagt "Stimmt so!". Die Hüttenwirtin sagte aber, dass dies viel zu viel Trinkgeld wäre und hat mir 70 Cent zurückgegeben.
Dies hat mich wirklich erstaunt, in einer Großstadt bekommt man zu diesem Preis nicht einmal eine große Latte Machiato.
Nach der Pitzenalm beginnt das Blockgelände:
Wer aufgrund fehlender Bergerfahrung mit diesem Bild nichts anfangen kann, soll sich anhand des obigen Bildes einmal den Weiterweg überlegen, und dazu nach den rot-weißen Wegmarkierungen Ausschau halten.
Ausser vereinzelten Spuren von Gämsen konnte ich keine weiteren Spuren entdecken. Ich war also wirklich seit einer Woche der Erste, der diesen Weg geht.
Nach 6 1/2 Stunden habe ich dann das Ziel der ersten Etappe - das Friesenberghaus - erreicht. Laut Führer benötigt man für diese Etappe 8 bis 9 Stunden. Folglich war ich trotz des Schnees viel zu schnell und kann die nächsten Etappen gemütlicher angehen.
3. Tag
Diese Tagesetappe ist recht einfach und im Führer mit 6 Stunden Gehzeit angegeben. Da ich diese angegebenen 6 Stunden in 4 1/2 Stunden gehen kann und mich dies nicht auslasten würde, wollte ich noch vom Friesenberghaus auf den Hohen Riffler (3231 m) steigen. Da aber der Aufstieg aufgrund des Schnees zeitaufwändiger war, musste ich auf einem Vorgipfel umkehren, um nicht zu spät zum Furtschlaglhaus - dem Endpunkt dieser Tagesetappe - zu kommen.
Auf dieser Tagesetappe geht man zuerst auf einem Höhenweg zur Olperer Hütte, steigt dann zum Schlegeisstausee ab, umrundet den Schlegeisstausee und steigt wieder zum Furtschlaglhaus auf.
Hier ein Bild des Höhenweges vom Friesenberghaus zur Olperer Hütte:
Bild von der Umrundung des Schlegeisstausees:
Diese Tagesetappe ist die einzige Etappe des ganzen Höhenweges, bei der man etwas Kontakt mit der "Zivilisation" hat. Man kommt nämlich mit einer geteerten Straße und den Tagesauflüglern zum Schlegeisstausee in Berührung. Ansonsten sieht man auf dem ganzen Berliner Höhenweg kein Skigebiet, keine Seilbahn und keine geteerte Straße.
Vom Furtschlaglhaus aus kann man schon direkt auf das Schönbichler Horn, dem Höhepunkt des nächsten Tages, schauen:
4. Tag
Bei dieser Etappe vom Furtschlaglhaus zur Berliner Hütte muss man das Schönbichler Horn, einen Dreitausender, überschreiten. Da diese Überschreitung etwas anspruchsvoll ist, ist diese Etappe sehr interessant und lohnenswert.
Das folgende Bild zeigt das Schönbichler Horn samt Gipfelkreuz:
Auch der Abstieg vom Schönbichler Horn ist anspruchsvoll:
Beim Abstieg vom Schönbichler Horn hat man immer die Berliner Hütte im Blick:
Die Berliner Hütte ist die am vornehmsten ausgestatteste Berghütte, deshalb darf ein Foto des Treppenhauses der Berliner Hütte nicht fehlen:
Ich hatte übrigens ein Einzelzimmer direkt am Ende der gezeigten Treppe.
Als ich die Abendstimmung vor der Berliner Hütte genossen habe, habe ich mitbekommen, wie ein Pferd in das Tal gezerrt wurde. Dieses Pferd stand den ganzen Sommer auf einer Bergweide und musste nun Anfang September wegen der beginnenden Kälte ins Tal gebracht werden. Für diese Aktion waren zwei Personen erforderlich: einer hat vorne am Pferd gezerrt und eine weitere Person hat hinten mit leichten Stockschlägen nachgeholfen. Das Pferd weiß, dass es in den Bergen schöner ist, auch wenn der Stall im Tal gegen Wind und Regen geschützt ist:
5. Tag
Diese Etappe führt über die Mörchenscharte zur Greizer Hütte.
Die Mörchenscharte ist die linke der beiden auf dem folgenden Bild sichtbaren Scharten:
Auf dem letzten Stück zur Greizer Hütte hat es angefangen zu regnen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch einen Schlussanstieg von 400 Höhenmetern vor mir. Diesen Anstieg wollte ich wegen dem Regen möglichst schnell überwinden. Am Anfang des Anstiegs habe ich den Wegewart gesehen - er hatte eine Hacke in der Hand. Am Anfang habe ich gedacht, dass ich diesen älter aussehenden Wegewart bergauf locker abhänge. Nach ein paar Kehren war er aber immer noch hinter mir. Ich habe alles gegeben, doch der Wegewart hat mich dennoch bergauf überholt. Und das, obwohl ich die 400 Höhenmeter in einer halben Stunde hochgelaufen bin. Das war etwas enttäuschend.
6. Tag
Diese Tagesetappe führt von der Greizer Hütte über die Lappenscharte zur Kasseler Hütte.
Dieser Weg ist fast schon etwas zu langweilig - 1000 Höhenmeter hoch bis zu einer Scharte und dann auf der anderen Seite wieder 1000 Höhenmeter auf einem Grashang hinunter. Wären da nicht einige interessante Querungen, wäre der Weg viel zu langweilig:
Bild der Kasseler Hütte:
Auf dieser Kasseler Hütte gab es das beste Essen der ganzen Tour: zuerst gab es Fritatensuppe. Danach wurde frisch gemachte Polenta mit pikant gewürztem Rindsgulasch serviert. Der Wirt hat noch bereitwillig einen großzügigen Nachschlag an Polente mit Gulasch gebracht. Die Nachspeise war frisch gemachter Apfelstrudel.
7. Tag
An diesem Tag wollte ich eigentlich die letzte Etappe des Berliner Höhenwegs gehen. Als ich jedoch am Morgen vor die Tür gegangen bin, sah die Kasseler Hütte so aus:
Bei diesem Wetter war an die letzte und schwierigste Etappe nicht zu denken. Jeder Führer warnt davor, die steilen Grashänge und Felsblöcke dieser Etappe bei Schnee oder Regen zu begehen.
Da für die folgenden Tage auch schlechtes Wetter angesagt war, hatte es für mich keinen Sinn, auf der Hütte besseres Wetter abzuwarten. So musste ich mich auf den Heimweg machen.