Die Kosten von Fukushima und der Atomkraft allgemein
it-single, 09:41h
Kaum hat nach der Atomkatastrophe von Fukushima die Bewegung zur Abkehr von der Atomkraft etwas Fahrt aufgenommen, wird schon in Zeitungen davor gewarnt dass die Abschaltung der Kernkraftwerke zur Erhöhung der Strompreise führen könnte. Ich selbst halte diese Argumentation für unseriös und billige Propaganda - deshalb möchte ich diese oft genannten Kosten beim Ausstieg aus der Atomkraft mit den Kosten von Fukushima - über die niemand redet - mal vergleichen. Das Ergebnis dieses Vergleichs soll zeigen, ob die Atomkraft wirklich so kostengünstiger ist, wie oft von den Atom-Lobbyisten argumentiert wird.
Immer wenn Lobbyisten und Politiker gegen ein Vorhaben sind, wird mit den Kosten argumentiert. Eine Hartz IV-Erhöhrung? - Die 100 Millionen Euro dafür sind nicht vorhanden. Den Stuttgarter Bahnhof unter die Erde zu verlegen? - Die Kosten von 4,5 Milliarden kann man in dem Fall nicht verschweigen, aber darüber wird nicht diskuttiert. 100.000 Euro für die Sanierung des maroden Ortsteilschwimmbades oder für ein Jugendtreff? - Nicht finanzierbar, dann müssen sich die Jugendlichen halt Abends auf einer Parkbank treffen, wo sie Trinken und Rauchen. Milliarden für Banken oder europäische Schuldenstaaten? - Dafür wird überhaupt gar kein Preis genannt.
Der Sarkophag für die ganzen Reaktoren von Fukushima und die Pflege des Sarkophags in den nächsten Jahrzehnten wird ca. 10 Milliarden Euro kosten. Diesen Wert musste ich selbst schätzen, der Sarkophag in Tschernobyl hat 2 Mrd. Euro gekostet, und der eine Reaktor in Tschernobyl hat einen viel kleineren Sarkophag erfordert, in Fukushima dagegen müssen evtl. für jeden der vier Reaktoren ein eigener Sarkophag gebaut werden.
In Japan wurden bisher jedes Jahr Fische im Wert von 35 Milliarden Euro gefangen. Wenn man annimmt, dass in den nächsten Jahren niemand mehr Fische aus Japan möchte, kommen so schnell Kosten von 100 bis 200 Milliarden Euro zusammen.
Innerhalb der Evakuierungszone - die von vielen Experten als zu klein erachtet wird - haben bisher 80.000 Japaner gelebt. Wenn diese Evakuierungszone dauerhaft bestehen bleiben muss und deshalb die Wohnungen und Häuser in dieser Evakuierungszone wertlos werden, wurden dadurch Grundstückwerte und Häuserwerte von ca. 8 Milliarden Euro vernichtet.
Ein anerkannter Strahlenexperte rechnet damit, dass in den nächsten Jahrzehnten der Fukushima-Unfall zu 250.000 zusätzlichen Krebserkrankungen führen wird. Krebs ist die teuerste Krankheit überhaupt, da bei dieser Krankheit über Jahre hinweg eine intensive medizinische Behandlung erforderlich ist. Zusätzlich zu diesen hohen Behandlungskosten kommen noch die Kosten für den Verdienstausfall und die Kosten für eine Todesfolge. Wenn man insgesamt mit Kosten von 200.000 Euro je Krebserkrankung rechnet, summieren sich diese Folgekosten auf 50 Milliarden Euro.
Die Kosten für die Endlagerung der radioaktiven Abfälle trägt in Deutschland der Steuerzahler und sind damit nicht fair in den Preis des Atomstromes eingepreist. Die Kosten, die dafür der Menschheit in den nächsten tausend Jahren aufgebürdet wird, kann niemand genau sagen. Die Kosten müssen aber sehr hoch sein. Beispielsweise hat man im Salzbergwerk Asse radioaktives Matrial, das noch in tausend Jahre strahlen wird, eingebuddelt, und mus das Material ein paar Jahre später schon wieder mit Milliardenkosten ausbuddeln. Wenn man dies alle paar Jahre lang für die nächsten tausend Jahre machen muss, kommt ganz schön was zusammen.
Insgesamt würde ich die Folgekosten dieser Atomkatastrophe auf 250 Milliarden Euro schätzen.
Diese Kosten würde ich wie folgt auf den Strompreis verteilen: 200 Milliarden Euro geteilt durch 120 Millionen Japanar geteilt durch 40 Jahre (so lange gibt es schon Atomkraft in Japan) ergibt 52 Euro pro Japaner und Jahr. Das heißt bei korrekter Verrechnung der Kosten der Atomkraft wäre der Atomstrom je Person im Haushalt 52 Euro im Jahr höher.
Diese rein finanzielle Betrachtung ist natürlich vollkommener Blödsinn. Wieviel ist es einem persönlich Wert, wenn man kein schlechter Gefühl mehr beim Verzehr von Wildschwein-Fleisch haben muss? Wieviel ist es einem Wert, wenn man nicht zusehen muss, wie ein Verwandter über Jahre hinweg langsam an Krebs zugrunde geht?
Politiker sehen in der Atomkraft aber auch noch einige Vorteile. Diese Gründe für die Atomkraft werden von Politikern nicht gern genannt, obwohl diese für die Politiker manchmal die entscheidenden Gründe für die Atomkraft sind. Ein Vorteil ist, dass ein Land, welches selbst Atomkraft nutzt, auch zum Exporteur von Atomtechnologie werden kann und damit seine Aussenhandelsbilanz verbessert. Für Frankreich ist die Atomtechnologie eines der wichtigsten Exportgüter - ihre Automobilindustrie ist ja nicht so gut. Der weiterer Vorteil der Atomkraft ist, dass man nicht auf den Import von Kohle und Gas angewiesen ist und somit nicht aussenpolitisch erpressbar ist und sogar im Kriegsfall unabhängig von Importen weiter Strom hätte. Der dritter Vorteil ist, dass man durch Atomkraft an die Technologie und das Material zum Bau der Atombombe kommt.
Immer wenn Lobbyisten und Politiker gegen ein Vorhaben sind, wird mit den Kosten argumentiert. Eine Hartz IV-Erhöhrung? - Die 100 Millionen Euro dafür sind nicht vorhanden. Den Stuttgarter Bahnhof unter die Erde zu verlegen? - Die Kosten von 4,5 Milliarden kann man in dem Fall nicht verschweigen, aber darüber wird nicht diskuttiert. 100.000 Euro für die Sanierung des maroden Ortsteilschwimmbades oder für ein Jugendtreff? - Nicht finanzierbar, dann müssen sich die Jugendlichen halt Abends auf einer Parkbank treffen, wo sie Trinken und Rauchen. Milliarden für Banken oder europäische Schuldenstaaten? - Dafür wird überhaupt gar kein Preis genannt.
Der Sarkophag für die ganzen Reaktoren von Fukushima und die Pflege des Sarkophags in den nächsten Jahrzehnten wird ca. 10 Milliarden Euro kosten. Diesen Wert musste ich selbst schätzen, der Sarkophag in Tschernobyl hat 2 Mrd. Euro gekostet, und der eine Reaktor in Tschernobyl hat einen viel kleineren Sarkophag erfordert, in Fukushima dagegen müssen evtl. für jeden der vier Reaktoren ein eigener Sarkophag gebaut werden.
In Japan wurden bisher jedes Jahr Fische im Wert von 35 Milliarden Euro gefangen. Wenn man annimmt, dass in den nächsten Jahren niemand mehr Fische aus Japan möchte, kommen so schnell Kosten von 100 bis 200 Milliarden Euro zusammen.
Innerhalb der Evakuierungszone - die von vielen Experten als zu klein erachtet wird - haben bisher 80.000 Japaner gelebt. Wenn diese Evakuierungszone dauerhaft bestehen bleiben muss und deshalb die Wohnungen und Häuser in dieser Evakuierungszone wertlos werden, wurden dadurch Grundstückwerte und Häuserwerte von ca. 8 Milliarden Euro vernichtet.
Ein anerkannter Strahlenexperte rechnet damit, dass in den nächsten Jahrzehnten der Fukushima-Unfall zu 250.000 zusätzlichen Krebserkrankungen führen wird. Krebs ist die teuerste Krankheit überhaupt, da bei dieser Krankheit über Jahre hinweg eine intensive medizinische Behandlung erforderlich ist. Zusätzlich zu diesen hohen Behandlungskosten kommen noch die Kosten für den Verdienstausfall und die Kosten für eine Todesfolge. Wenn man insgesamt mit Kosten von 200.000 Euro je Krebserkrankung rechnet, summieren sich diese Folgekosten auf 50 Milliarden Euro.
Die Kosten für die Endlagerung der radioaktiven Abfälle trägt in Deutschland der Steuerzahler und sind damit nicht fair in den Preis des Atomstromes eingepreist. Die Kosten, die dafür der Menschheit in den nächsten tausend Jahren aufgebürdet wird, kann niemand genau sagen. Die Kosten müssen aber sehr hoch sein. Beispielsweise hat man im Salzbergwerk Asse radioaktives Matrial, das noch in tausend Jahre strahlen wird, eingebuddelt, und mus das Material ein paar Jahre später schon wieder mit Milliardenkosten ausbuddeln. Wenn man dies alle paar Jahre lang für die nächsten tausend Jahre machen muss, kommt ganz schön was zusammen.
Insgesamt würde ich die Folgekosten dieser Atomkatastrophe auf 250 Milliarden Euro schätzen.
Diese Kosten würde ich wie folgt auf den Strompreis verteilen: 200 Milliarden Euro geteilt durch 120 Millionen Japanar geteilt durch 40 Jahre (so lange gibt es schon Atomkraft in Japan) ergibt 52 Euro pro Japaner und Jahr. Das heißt bei korrekter Verrechnung der Kosten der Atomkraft wäre der Atomstrom je Person im Haushalt 52 Euro im Jahr höher.
Diese rein finanzielle Betrachtung ist natürlich vollkommener Blödsinn. Wieviel ist es einem persönlich Wert, wenn man kein schlechter Gefühl mehr beim Verzehr von Wildschwein-Fleisch haben muss? Wieviel ist es einem Wert, wenn man nicht zusehen muss, wie ein Verwandter über Jahre hinweg langsam an Krebs zugrunde geht?
Politiker sehen in der Atomkraft aber auch noch einige Vorteile. Diese Gründe für die Atomkraft werden von Politikern nicht gern genannt, obwohl diese für die Politiker manchmal die entscheidenden Gründe für die Atomkraft sind. Ein Vorteil ist, dass ein Land, welches selbst Atomkraft nutzt, auch zum Exporteur von Atomtechnologie werden kann und damit seine Aussenhandelsbilanz verbessert. Für Frankreich ist die Atomtechnologie eines der wichtigsten Exportgüter - ihre Automobilindustrie ist ja nicht so gut. Der weiterer Vorteil der Atomkraft ist, dass man nicht auf den Import von Kohle und Gas angewiesen ist und somit nicht aussenpolitisch erpressbar ist und sogar im Kriegsfall unabhängig von Importen weiter Strom hätte. Der dritter Vorteil ist, dass man durch Atomkraft an die Technologie und das Material zum Bau der Atombombe kommt.