Hochtourenwoche in den Berner Alpen
it-single, 21:50h
Ende August war ich eine Woche in den Berner Alpen unterwegs.
1. Tag: Aufstieg zur Mönchjochshütte
Von Grindelwald aus muss man fast zwei Stunden mit der Bahn fahren, bis man beim Jungfraujoch ankommt.
Nach ein paar Minuten Fußweg vom Jungfraujoch hat man schon einen guten Blick auf die Route, über die wir am folgenden Tag den Mönch besteigen werden. Der Aufstieg erfolgt über den links sichtbaren Südwestgrat, der fast nur über Fels führt. Der Abstieg erfolgt über den rechts sichtbaren Firngrat, welcher den einfacheren Normalweg darstellt.
Nach einer Stunde Fußmarsch vom Jungfraujoch hat man schon die Mönchjochshütte erreicht:
2. Tag: Mönch
Der Aufstieg auf den Mönch über den Südwestgrat ist eine interessante Kletterei, da sich auch dann lohnt, wenn man schon einmal über den Normalweg auf dem Mönch war.
Damit es nach dem Aufstieg über den Felsgrat abwechslungsreich bleibt, geht der Abstieg über einen Firngrat.
Auf dem obigen Bild sieht man auch die Gipfel, die wir für den Rest der Woche geplant haben. Der größte Gipfel, der in der zweiten Reihe steht, ist das Finsteraarhorn. Direkt vor dem Finsteraarhorn ist das Hinter Fiescherhorn sichtbar, welches rechts von dem etwas größeren Groß Fiescherhorn steht. Ganz oben in der Bildmitte sieht man das Groß Grünhorn.
3. Tag: Groß Fiescherhorn
An diesem Tag mussten wir schon um 4 Uhr in der Früh auf der Mönchjochshütte frühstücken, damit wir eine halbe Stunde später losmarschieren können. Im Hintergrund des folgenden Bildes kann man den Mönch und - wenn man genau hinschaut - auch die Mönchjochshütte erkennen.
Bei dem Aufstieg zum Groß Fiescherhorn geht man fast nur über Schnee:
Ein Bild des Gipfels vom Groß Fiescherhorn darf auch nicht fehlen:
Der Abstieg vom Groß Fiescherhorn zur Konkordiahütte wird stellenweise landschiftlich häßlich. Ende August ist der Gletscher gebietsweise nicht nur sehr spaltig, sondern auch mit Staub und Geröll bedeckt. Im Winter sieht die Landschaft viel schöner aus.
Im Winter sind viele Touren mit Tourenskier auch viel einfacher als im Sommer. Im Winter kann man mit Tourenskier über Gletscher hoch, während im Sommer manche Gletscher so spaltig sind, dass man auf die schwierigeren Grate ausweichen muss. Dies sind auch die Gründe, warum diese Region im Winter doppelt soviel Besuche durch Skitourengeher als im Sommer durch Hochtourengeher bekommt.
Beim Abstieg vom Fiescherhorn war der Gletscher so spaltig, dass wir später in einen Geröllhang ausgewichen sind. Ein paar Mal hat sich dabei jemand auf den Hosenboden gesetzt. Irgendwann ging es in dem Geröllhang auch nicht weiter und wir sind über eine Eisrampe zurück auf den Gletscher. Es sah nicht so aus, als würden wir auf dem Gletscher einen Weg durch die Spalten finden. Es hat aber dann doch geklappt. Dieser Webabschnitt hat mich aber landschaftlich schon sehr enttäuscht.
Die Konkordiahütte, wo wir übernachten, steht 100 Meter über dem Gletscher.
Die letzten beiden Jahre musste die Leiter zur Konkordiahütte um jeweils 10 Meter verlängert werden. Der Klimawandel scheint sich bemerkbar zu machen.
Was mir auch nicht ganz normal vorkommt ist, dass der Gletscher vor der Konkordiahütte vollständig mit Geröll bedeckt ist. Wenn man das obige Bild anschaut, würde man nicht auf die Idee kommen, dass sich unter dem mit Geröll bedeckten Boden noch ein Gletscher befinden könnte.
Der Ausblick von der Konkordiahütte ist wieder beeindruckend:
4. Tag: Finsteraarhornhütte
An dem vierten Tag stand ursprünglich das Groß Grünhorn und der Wechsel auf die Finsteraarhornhütte auf dem Programm. Der Bergführer hat aber das Groß Grünhorn abgesagt, so dass wir an diesem Tag gemütlich über die Grünhornlücke zur Finsteraarhornhütte gewandert sind:
Der Bergführer hat das Weglassen des Groß Grünhorns - immerhin ein lohnender Viertausender - damit begründet, dass der Wetterbericht schlecht wäre. Von seinen beiden Gästen hat das keiner geglaubt. Das Wetter sah die ganze Zeit gut aus, und es hat an dem Tag abends erst am 19:30 Uhr geregnet. Meine Hochtourenpartnerin war etwas sauer, da sie einen anderen Grund vermutet: Der Bergführer hat nämlich Meniskusprobleme und wollte deshalb einen Tag zur Schonung einschieben. Zum Glück war ich schon einmal auf dem Groß Grünhorn, sonst wäre ich vermutlich genau so sauer wie meine Hochtourenpartnerin gewesen. Wir sind uns danach beide einige gewesen, dass wir diesen Bergführer nicht mehr buchen.
Der Weg von der Grünhornlücke zur Finsteraarhornhütte sieht so aus:
Da der Weg relativ kurz war, hatten wir noch Zeit, am Nachmittag die Bergung aus einer Gletscherspalte zu üben:
Bei mir hat die Spaltenbergung sehr gut und schnell geklappt, obwohl ich die Übung schon längere Zeit nicht mehr gemacht habe. Meine Hochtourenpartnerin hat dagegen ihren Selbstrettungsversuch aus der Spalte aufgeben müssen, so dass wir sie herausziehen mussten.
Die Finsteraarhornhütte wurde im Jahr 2004 wirklich gut renoviert. In dem Lager kann man sehr gut schlafen, da man nicht zwischen zwei Schnarchern eingeklemmt werden kann und auch Nachts keine Ellenbogenchecks von Leuten bekommt, die sich mehr Platz verschaffen wollen:
5. Tag: Finsteraarhorn
Das Finsteraarhorn ist wirklich eine ordentliche und lohnenswerte Tour.
Ich möchte gar nicht viel reden, sondern einfach die folgenden Bilder wirken lassen.
Finsteraarhorn:
Aufstieg Finsteraarhorn:
Aufstieg Finsteraarhorn:
Gipfel Finsteraarhorn:
6 1/2 Stunden nach dem Start von der Finsteraarhornhütte waren wir wieder zurück auf der Hütte. Dies war deutlich schneller aus die in der Führerliteratur angegebene Zeit von 8 Stunden.
Unser Bergführer wollte an diesem Tag gleich noch weiter zur Oberaarjochhütte gehen, damit wir am Freitag früher nach Hause kommen. Dieser sehr unfreundliche Wirt auf der Oberaarjochhütte wäre eine eigene Geschichte wert. Um es kurz zu machen: man sollte auf dieser Hütte besser nicht übernachten.
Diese Oberaarjochhütte sieht auch schon auf den ersten Anblick wie eine schlechte Holzbaracke aus:
Nach der Ankunft auf der Hütte habe ich mich auf die Suche nach der Toilette gemacht. Mein Bergführer hat mich schon vorgewarnt, dass der Hüttenwirt schlecht drauf ist und man ihn deshalb besser nicht ansprechen sollte, wenn es nicht unbedingt erforderlich ist. Also habe ich mich selbst auf die Suche nach der Toilette gemacht. Im Außenbereich der Hütte habe ich dazu ein Gatter mit der Aufschrift "Vorsichtig, Sie verlassen jetzt den gesicherten Hüttenbereich" geöffnet und passiert. Dann habe ich das kleine Hüttchen aufgesucht, dass sich im obigen Bild ganz links befindet. Im den Hüttchen findet sich ein Klodeckel, der mit einem großen Stein beschwert wurde. Der Deckel soll ja nicht bei Wind anfangen zu klappern. Es war eine interessante Erfahrung, sein Geschäft mal direkt über einer Wand zu verrichten. Erst später habe ich erfahren, dass es mittlerweile auch eine mehr komfortable Toilette im Haupthaus gibt.
6. Tag: Abstieg
Der Abstieg zum Grimmselsee wurde nochmal richtig romantisch:
Mit dem Taxi ging es dann weiter vom Grimmselsee nach Meiringen. Die folgende Zugfahrt von Meiringen nach Interlanken war auch landschaftlich sehr schön.
1. Tag: Aufstieg zur Mönchjochshütte
Von Grindelwald aus muss man fast zwei Stunden mit der Bahn fahren, bis man beim Jungfraujoch ankommt.
Nach ein paar Minuten Fußweg vom Jungfraujoch hat man schon einen guten Blick auf die Route, über die wir am folgenden Tag den Mönch besteigen werden. Der Aufstieg erfolgt über den links sichtbaren Südwestgrat, der fast nur über Fels führt. Der Abstieg erfolgt über den rechts sichtbaren Firngrat, welcher den einfacheren Normalweg darstellt.
Nach einer Stunde Fußmarsch vom Jungfraujoch hat man schon die Mönchjochshütte erreicht:
2. Tag: Mönch
Der Aufstieg auf den Mönch über den Südwestgrat ist eine interessante Kletterei, da sich auch dann lohnt, wenn man schon einmal über den Normalweg auf dem Mönch war.
Damit es nach dem Aufstieg über den Felsgrat abwechslungsreich bleibt, geht der Abstieg über einen Firngrat.
Auf dem obigen Bild sieht man auch die Gipfel, die wir für den Rest der Woche geplant haben. Der größte Gipfel, der in der zweiten Reihe steht, ist das Finsteraarhorn. Direkt vor dem Finsteraarhorn ist das Hinter Fiescherhorn sichtbar, welches rechts von dem etwas größeren Groß Fiescherhorn steht. Ganz oben in der Bildmitte sieht man das Groß Grünhorn.
3. Tag: Groß Fiescherhorn
An diesem Tag mussten wir schon um 4 Uhr in der Früh auf der Mönchjochshütte frühstücken, damit wir eine halbe Stunde später losmarschieren können. Im Hintergrund des folgenden Bildes kann man den Mönch und - wenn man genau hinschaut - auch die Mönchjochshütte erkennen.
Bei dem Aufstieg zum Groß Fiescherhorn geht man fast nur über Schnee:
Ein Bild des Gipfels vom Groß Fiescherhorn darf auch nicht fehlen:
Der Abstieg vom Groß Fiescherhorn zur Konkordiahütte wird stellenweise landschiftlich häßlich. Ende August ist der Gletscher gebietsweise nicht nur sehr spaltig, sondern auch mit Staub und Geröll bedeckt. Im Winter sieht die Landschaft viel schöner aus.
Im Winter sind viele Touren mit Tourenskier auch viel einfacher als im Sommer. Im Winter kann man mit Tourenskier über Gletscher hoch, während im Sommer manche Gletscher so spaltig sind, dass man auf die schwierigeren Grate ausweichen muss. Dies sind auch die Gründe, warum diese Region im Winter doppelt soviel Besuche durch Skitourengeher als im Sommer durch Hochtourengeher bekommt.
Beim Abstieg vom Fiescherhorn war der Gletscher so spaltig, dass wir später in einen Geröllhang ausgewichen sind. Ein paar Mal hat sich dabei jemand auf den Hosenboden gesetzt. Irgendwann ging es in dem Geröllhang auch nicht weiter und wir sind über eine Eisrampe zurück auf den Gletscher. Es sah nicht so aus, als würden wir auf dem Gletscher einen Weg durch die Spalten finden. Es hat aber dann doch geklappt. Dieser Webabschnitt hat mich aber landschaftlich schon sehr enttäuscht.
Die Konkordiahütte, wo wir übernachten, steht 100 Meter über dem Gletscher.
Die letzten beiden Jahre musste die Leiter zur Konkordiahütte um jeweils 10 Meter verlängert werden. Der Klimawandel scheint sich bemerkbar zu machen.
Was mir auch nicht ganz normal vorkommt ist, dass der Gletscher vor der Konkordiahütte vollständig mit Geröll bedeckt ist. Wenn man das obige Bild anschaut, würde man nicht auf die Idee kommen, dass sich unter dem mit Geröll bedeckten Boden noch ein Gletscher befinden könnte.
Der Ausblick von der Konkordiahütte ist wieder beeindruckend:
4. Tag: Finsteraarhornhütte
An dem vierten Tag stand ursprünglich das Groß Grünhorn und der Wechsel auf die Finsteraarhornhütte auf dem Programm. Der Bergführer hat aber das Groß Grünhorn abgesagt, so dass wir an diesem Tag gemütlich über die Grünhornlücke zur Finsteraarhornhütte gewandert sind:
Der Bergführer hat das Weglassen des Groß Grünhorns - immerhin ein lohnender Viertausender - damit begründet, dass der Wetterbericht schlecht wäre. Von seinen beiden Gästen hat das keiner geglaubt. Das Wetter sah die ganze Zeit gut aus, und es hat an dem Tag abends erst am 19:30 Uhr geregnet. Meine Hochtourenpartnerin war etwas sauer, da sie einen anderen Grund vermutet: Der Bergführer hat nämlich Meniskusprobleme und wollte deshalb einen Tag zur Schonung einschieben. Zum Glück war ich schon einmal auf dem Groß Grünhorn, sonst wäre ich vermutlich genau so sauer wie meine Hochtourenpartnerin gewesen. Wir sind uns danach beide einige gewesen, dass wir diesen Bergführer nicht mehr buchen.
Der Weg von der Grünhornlücke zur Finsteraarhornhütte sieht so aus:
Da der Weg relativ kurz war, hatten wir noch Zeit, am Nachmittag die Bergung aus einer Gletscherspalte zu üben:
Bei mir hat die Spaltenbergung sehr gut und schnell geklappt, obwohl ich die Übung schon längere Zeit nicht mehr gemacht habe. Meine Hochtourenpartnerin hat dagegen ihren Selbstrettungsversuch aus der Spalte aufgeben müssen, so dass wir sie herausziehen mussten.
Die Finsteraarhornhütte wurde im Jahr 2004 wirklich gut renoviert. In dem Lager kann man sehr gut schlafen, da man nicht zwischen zwei Schnarchern eingeklemmt werden kann und auch Nachts keine Ellenbogenchecks von Leuten bekommt, die sich mehr Platz verschaffen wollen:
5. Tag: Finsteraarhorn
Das Finsteraarhorn ist wirklich eine ordentliche und lohnenswerte Tour.
Ich möchte gar nicht viel reden, sondern einfach die folgenden Bilder wirken lassen.
Finsteraarhorn:
Aufstieg Finsteraarhorn:
Aufstieg Finsteraarhorn:
Gipfel Finsteraarhorn:
6 1/2 Stunden nach dem Start von der Finsteraarhornhütte waren wir wieder zurück auf der Hütte. Dies war deutlich schneller aus die in der Führerliteratur angegebene Zeit von 8 Stunden.
Unser Bergführer wollte an diesem Tag gleich noch weiter zur Oberaarjochhütte gehen, damit wir am Freitag früher nach Hause kommen. Dieser sehr unfreundliche Wirt auf der Oberaarjochhütte wäre eine eigene Geschichte wert. Um es kurz zu machen: man sollte auf dieser Hütte besser nicht übernachten.
Diese Oberaarjochhütte sieht auch schon auf den ersten Anblick wie eine schlechte Holzbaracke aus:
Nach der Ankunft auf der Hütte habe ich mich auf die Suche nach der Toilette gemacht. Mein Bergführer hat mich schon vorgewarnt, dass der Hüttenwirt schlecht drauf ist und man ihn deshalb besser nicht ansprechen sollte, wenn es nicht unbedingt erforderlich ist. Also habe ich mich selbst auf die Suche nach der Toilette gemacht. Im Außenbereich der Hütte habe ich dazu ein Gatter mit der Aufschrift "Vorsichtig, Sie verlassen jetzt den gesicherten Hüttenbereich" geöffnet und passiert. Dann habe ich das kleine Hüttchen aufgesucht, dass sich im obigen Bild ganz links befindet. Im den Hüttchen findet sich ein Klodeckel, der mit einem großen Stein beschwert wurde. Der Deckel soll ja nicht bei Wind anfangen zu klappern. Es war eine interessante Erfahrung, sein Geschäft mal direkt über einer Wand zu verrichten. Erst später habe ich erfahren, dass es mittlerweile auch eine mehr komfortable Toilette im Haupthaus gibt.
6. Tag: Abstieg
Der Abstieg zum Grimmselsee wurde nochmal richtig romantisch:
Mit dem Taxi ging es dann weiter vom Grimmselsee nach Meiringen. Die folgende Zugfahrt von Meiringen nach Interlanken war auch landschaftlich sehr schön.