Sonntag, 1. Juli 2018
Der Hund, der Eier legt
Momentan lese ich gerade das Buch „Der Hund, der Eier legt – Erkennen von Fehlinformationen durch Querdenken“. Ab Seite 80 liest man dort ein paar erstaunliche Seiten: die Autoren ziehen die Warnungen vor der globalen Erderwärmung in Zweifel, und kritisieren die manipulative Verwendung von Statistiken.

Als ich das gelesen habe, war man erster Gedanke: Was sind das denn für Nazis? Eine Google-Suche hat aber kein Nazi-Hintergrund oder AFD-Sympathien dieser Autoren erbracht. Die Autoren sind zwei Professoren an der Uni-Klinik Hamburg, die sich auf das kritische Hinterfragen von Statistiken in der medizinischen Forschung spezialisiert haben. Diese Autoren haben beispielsweise kritisch hinterfragt, warum bei einem Erfolgsbericht über ein neues Krebsmedikament die statistische Kurve mit der Überlebenswahrscheinlichkeit das neuen Medikaments im Vergleich zu einem Placebo nach drei Jahren endet, obwohl es normalerweise üblich ist, fünf Jahre zu betrachten. Durch hartnäckiges Hinterfragen kam heraus, dass die Statistik nach drei Jahren abgeschnitten wurde, weil bei der Betrachtung über fünf Jahre das neue Medikament keine Vorteile mehr im Vergleich zu einem Placebo zeigt.

Diese Autoren haben einfach ganz naiv geprüft, ob die Manipulationstechniken, die aus der medizinischen Forschung bekannt sind, auch bei der Klimaforschung eingesetzt werden. Dabei haben die Autoren auch ein Zurechtschneiden der Statistiken erkannt: vor 100 Jahren waren die Temperaturen besonders niedrig, vor 200 Jahren waren aber die Temperaturen ungefähr so hoch wie heute. Wenn man die Klimakurve so zurecht schneidet, dass man nur die letzten 100 Jahre betrachtet, nimmt man eine Klimaerwärmung an, wenn man aber die letzten 200 Jahre betrachtet, sieht man keine Klimaerwärmung.

Zur Entlastung der Autoren muss man erwähnen, dass dieses Buch im Jahr 2006 geschrieben wurde. Damals durfte man noch Zweifeln – heute ist die Klimaerwärmung so moralisch aufgeladen, dass jeder Zweifler sofort als Ketzer verfolgt wird.

Die Autoren raten in ihrem Buch, solche Statistiken grundsätzlich anzuzweifeln. Ich finde es schade, dass der Glaube an die Klimaerwärmung seit dem ersten Erscheinen dieses Buches so moralisch aufgeladen wurde, dass keine Zweifel mehr erlaubt sind.