Oh Schreck - Eine Benzinpfütze unter dem Auto
Als ich vor einer halben Stunde am Bahnhof vom Zug ins Auto umsteigen wollte, habe ich zu meinem leichten Erschrecken eine Benzinpfütze neben dem Auto festgestellt. Dieser cirka 30 mal 30 Zentimeter große Flecken hat eindeutig nach Benzin gerochen.
Mir ist weiterhin aufgefallen, dass auch Benzin über den Tankeinfüllstützen ausgelaufen ist, unterhalb dieses Stutzens befanden sich unschöne Benzinspuren auf dem Lack. Also habe ich zur weiteren Untersuchung den Tankdeckel ganz langsam geöffnet (damit mir kein Benzin auf die Anzug-Hose spritzt). Das Benzin stand bis zum Rand des Tankdeckels.
Aufgrund dieser Untersuchung hatte ich sofort die Vermutung, dass die Hitze des heutigen Tages und der Umstand, dass das Auto direkt in der Sonne geparkt war, dazu geführt hat, dass sich das Benzin ausgedehnt hat und deshalb übergelaufen ist. Man hat ja schon einmal gehört, dass man im Sommer wegen dieser Wärmedehnung nicht ganz voll tanken soll. Gegen diese Vermutung spricht nur, dass ich seit dem letzten Volltanken schon 45 Kilometer gefahren bin.
Sicherheitshalber bin ich erst einmal zur freundlichen Opel-Werkstatt gefahren. Der Mechaniker hat das Auto auf der Hebebühne von unten untersucht. Er konnte keinen Leck im Tank feststellen, sondern hat eher meine Vermutung bestätigt. Wobei die Aussage des Mechanikers sehr schwammig war. O-Ton des Mechanikers: "Das könnte alles Mögliche sein. Das muss man mal beobachten. Ich würde die nächste Stunde keine Zigarette neben dem Auto rauchen - aber andererseits würde man durch dieses warme Abwracken wenigstens noch etwas Geld von der Versicherung für dieses alte Auto bekommen." Mir lag die Rückfrage auf der Zunge, ob man zusätzlich zu dem Geld von der Versicherung noch die stattliche Abwrackprämie und den sogenannten Opel-Umweltbonus bekommen würde und was dann ein neuer Opel Astra kosten würde. Ich habe mich dann aber nicht getraut, diese Frage so direkt zu stellen.
Um meine Vermutung mit der Wärmedehnung zu validieren, habe ich im Internet den Ausdehnungskoeffizient von Benzin nachgeschlagen und berechnet, ob bei dieser heutigen Hitze ein Überlaufen des Tanks möglich wäre:
Der Ausdehnungskoeffizient von Benzin ist 1,06*10^-3 / Kelvin. Das heißt ja Grad Temperaturänderung dehnt sich das Benzin um 0,106 Prozent aus. Bei zehn Grad und 50 Litern Benzin wäre das schon ein Prozent und damit ein halber Liter Benzin.
In vollem Zustand fasst der Tank laut Betriebsanleitung des Herstellers 55 Liter. Seit dem letzten Volltanken bin ich 45 Kilometer gefahren, dabei verbrauche ich üblicherweise 6,3 Liter pro 100 Kilometer. Also befanden sich noch 52,165 Liter Benzin im Tank. Nehmen wir mal an, dass das Benzin im dem Erdtank der Tankstelle eine Temperatur von 10 Grad Celsius hat und sich durch die direkte Sonneneinstrahlung auf das Auto auf 70 Grad erwärmt hat. Damit hat sich der Tankinhalt auf 51,75 * ( (70 - 10) * 1,06 * 10^-3 + 1 ) = 55,48 Liter ausgedehnt. Dies ist cirka ein halber Liter mehr als der Tank fasst. Und die Pfütze bestand meiner Einschätzung nach aus einem halben Liter Benzin. Durch diese Rechnung wurde bewiesen, dass es möglich ist, dass selbst nach ca. 50 Kilometer Fahrt der Tank in der Hitze überlaufen kann.
Wozu doch Mathematik alles gut sein kann. Ich Wette, dass der Opel-Mechaniker diese Rechnung nicht hätte durchführen können.
Sollte man freiwillig eine DNA-Probe abgeben?
Die Kommisare aus dem Tatort machen das im Fernsehen so: Sie beugen sich ganz nahe zu der Person, die auf dem Stuhl im Verhörraum sitzt, und sagen z.B.:
- Wir müssen jetzt eine DNA-Probe nehmen (von Freiwilligkeit ist keine Rede)
- Wollen Sie etwa, dass wir den Kinderschänder nie fassen?
- Haben Sie etwas zu verheimlichen? Das macht sie aber verdächtig!
An einem Tatort finden sich auch die DNA-Spuren der Polizisten, die als erstes zum Tatort gerufen wurden. Um solche in die Irre führenden DNA-Spuren gleich zu Anfang der Ermittlung ausschließen zu können, ist es erforderlich, die DNA-Daten aller Polizisten zu haben. Man sollte annehmen, dass die DNA-Daten aller Polizisten deshalb schon längst in einer zentralen Datei hinterlegt sind. Dies ist aber noch nicht der Fall. Die Aufforderung zur freiwilligen Abgabe der DNA-Proben wurde gerade an die Polizisten versendet.
Die Gewerkschaft der Polizei sagt dazu in einer Pressemitteilung:
Die GdP-Kreisgruppe Duisburg lehnt dieses Ansinnen aus sachlichen und datenrechtlichen Gründen ab.
In den zurückliegenden Jahren konnten wir bei der Bahn, Telekom oder anderen Firmen erleben, wie Daten zum Nachteil der Mitarbeiter missbraucht wurden.
Das ist genau die richtige Antwort. Diese Pressemitteilung der Polizei sollte man sich ausdrucken und mal den Tatort-Kommisaren unter die Nase halten.
Ich würde nie freiwillig eine DNA-Probe abgeben. Die DNA-Probe kann viele persönliche Eigenschaften aufdecken. Deutschland leitet generell Daten wie z.B. die DNA-Probe an die USA weiter. Und in den USA gibt es keine gesetzliche Regelung, die die Speicherdauer oder ähnliches bezüglich der DNA-Probe regelt. In den USA werden die Daten munter weitergegeben an FBI, CIA, Heimatschutzbehörde usw.
Solange meine Daten nicht geschützt sind, halte ich es wie die Polizei und gebe meine Daten nicht weiter.
Wenn man jetzt seine DNA-Probe abgeben würde, könnte in 10 oder 20 Jahren folgendes passieren:
- Man wird nicht verbeamtet, weil die DNA-Probe ergab, dass man ein hohes Diabetis-Risiko hat
- Die USA lehnt aufgrund der Analyse der DNA-Probe ein Einbürgerungsantrag ab
- Irgendwann landet mal eine CD mit den DNA-Proben bei einem Lebensversicherer, von dem man dann aufgrund des höheren Diabetis-Risiko keine Versicherung mehr bekommt
Die nächste Bergtour: Das Bernina-Gebiet - Piz Bernina und Piz Palü
Ab 26. Juli bin ich für eine Hochtourenwoche im Bernina-Gebiet.
Auf dem Programm steht:
- Anreisetag: Anfahrt zu einem Hotel am Bernina-Pass, welches auf 2.300 Höhenmeter liegt. Am Nachmittag eventuell noch kurz auf 2.900 Höhenmetter zu Akklimatisationszwecken hochwandern.
- Akklimatisationstag: Vom Hotel aus über den Klettersteig auf den Piz Trovat (3146 hm).
- Treffen des Bergführers und Aufstieg zur Hütte
- 1. Tourentag: Piz Glüschaint
- 2. Tourentag: Piz Roseg (3937 hm) über den Eselsgrat. Die Bilder, die ich bisher vom Eselsgrat gesehen habe, sind sehr beeindruckend. Dies ist eine ziemlich schwierig Felskletterei im dritten Schwierigkeitsgrad.
- 3. Tourentag: Piz Morteratsch, dieser Tag dient mit einer Gehzeit von 6-7 Stunden zum Ausruhen. Von Piz Morteratsch hat man auch einen guten Ausblick auf die Route des folgenden Tages
- 4. Tourentag: Über den berühmten Bianco-Grat auf den Piz Bernina (4048 hm).
- 5. Tourentag: Überschreitung des Piz Palü
Zur Akklimatisation werde ich zwei Tage vorher anreisen und in einem Hotel am Bernina-Pass, welches auf 2300 Höhenmeter liegt, übernachten. Weiterhin werde ich zur Akklimatisation zwei Mal auf ca. 3000 Höhenmeter hochsteigen. Während der Akklimatisationsphase ist es sinnvoll, präventiv Aspirin zur Blutverdünnung zu nehmen und auf Alkohol zu verzichten. So hat es bisher immer gut geklappt.
Diese Hochtourenwoche dient teilweise auch dazu, mich für die folgende Hochtourenwoche vier Wochen später im Berner Oberland zu akklimatisieren. Wenn man sich einmal für 4000 Höhenmeter akklimatisiert hat, sollte diese Fähigkeit vier Wochen lang einigermaßen erhalten bleiben.
Mal wieder ein guter langer Sonntags-Lauf
Der lange sonntägliche Lauf war diesmal wieder gut und ausdauernd. An der entscheidenden Kreuzung habe ich mich für die lange Variante entschieden, auf der ich zwei Stunden unterwegs bin. Auf einer langen Gerade, auf der ich gemütlich unterwegs war, habe ich plötzlich bemerkt, dass sich ein anderer Läufer von hinten langsam nähert. Endlich mal ein gleichwertiger Gegner. Durch eine vorsichtige Erhöhung des Tempos konnte ich erreichen, dass der Läufer nicht näher kommt. Bei der nächsten Abzweigung habe ich mich für den Weg bergauf entschieden und bin richtig losgezogen. Leider ist der andere Läufer abgebogen, das hätte sonst noch interessant werden können.
Später haben mich dann zwei Mountainbiker überholt, als es auf einem geteerten Weg bergab ging. Mit der nächsten Steigung hatten die aber zu kämpfen. Das war meine Chance. Ich habe das Tempo angezogen und bin bergauf gesprintet. Zuerst habe ich noch zwei Nordic Walker ohne Stöcke überholt, die vor der Steigung wohl meinten, sie wären Jogger. Danach waren die beiden Mountainbiker fällig. Das war aber auch Fallobst, die hätten sich ruhig mehr anstrengen können.
Das war ein schöner Sonntag, aber noch nicht perfekt. Dazu hätte die Steigung länger und der Gegner besser sein müssen.
Logik-Rätsel gelöst
Das Logik-Rätsel aus dem neuesten Rätselheft, welches übrigens in die schwierigste von fünf Kategorien eingestuft wurden, konnte ich mit Hilfe des von mir selbst entwickelten Computerprogramms in fünf Minuten lösen.
Ich musste nur das Rätsel eingeben und der Computer hat das Rätsel dann von alleine gelöst.
Dies ist prima gelaufen.
Die Aufzugssteuerung spinnt - wurde die in Indien programmiert?
Eben wollte ich mit dem Aufzug vom 25. Stockwerk, wo sich die Cafeteria befindet, in den 20. Stockwerk fahren. Das erste was mir komisch auffällt ist, dass das Licht des Aufzugs-Rufknopfes wieder ausgeht, bevor ein Aufzug gekommen ist. Also habe ich ihn ein zweites Mal gedrückt. Danach meldet zwar ein Aufzugsschacht durch Ton und Licht, dass der Aufzug da ist, aber bevor die Tür aufgeht, zählt die Stockwerksanzeige dieses Aufzugsschachtes wieder nach unten. Also habe ich den Rufknopf ein drittes Mal gedrückt. Als die Aufzugstür dann endlich aufging, bin ich schnell reingesprungen.
Obwohl ich in dem Aufzug die Taste für den 20. Stockwerk gedrückt habe, sagt er beim nächsten Halt an, dass er schon im 16. Stock wäre. Danach fährt er ohne die Tür zu öffnen gleich wieder hoch in den 20. Stock. Als ich dann ausgestiegen bin, habe ich mich erst einmal vergewissert, dass es auch wirklich die richtige Etage ist und der Aufzug nicht etwa etwas Falsches angezeigt hat.
Das erinnert mich daran, dass vor zwei Tagen eine Durchsage kam, dass alle Aufzüge im den 50-stöckigen Hochhaus wegen einer Störung der Aufzugssteuerung vorübergehend außer Betrieb sind. Diese Betriebsstörung hat eine Stunde gedauert.
Man sollte sich garnicht ausmalen, was passieren könnte, wenn ich am Freitag Abend den Zug erwischen möchte, der nur alle zwei Stunden fährt, und ich dann aufgrund eines Fehlers in der Aufzugssteuerung meinen schweren Trolley 20 Stockwerke durch das Treppenhaus nach unten tragen muss. Das würde ich aber garantiert der Bank irgendwie in Rechnung stellen.
Vor einigen Monaten hatte die Aufzugssteuerung einen anderen Fehler: der Aufzug ist zwar in das richtige Stockwerk gefahren, hat aber in der Anzeige die falsche Stockwerksnummer angezeigt. Dabei musste ich mir folgende Frage stellen: Was würde passieren, wenn man mit dem Express-Aufzug vom 38. in den 0. Stock fahren möchte, und die Aufzugssteuerung hat sich verzählt, und deshalb versucht, in den -10. Stock fahren? Diese Express-Aufzüge können ja ziemlich schnell werden.
Das Problem ist bestimmt nicht, dass der Aufzug zu alt ist, sondern eher, dass die Aufzugssteuerung zu neu ist und aus Kostengründen in Indien programmiert wurde.
Beim gestrigen Teammeeting habe ich nachher im Biergarten so ähnliche Stories aus Projekten gehört.
Ein Kollege arbeitet in einem monopolistischen Großkonzern, der seine IT nach Indien verlagert hat. Eine typischer Arbeitsablauf sieht dort wie folgt aus: Der Fachbereich möchte ein neues Wertpapier einpflegen. Dazu wurde extra ein schneller Änderungs-Prozess namens QuickChange definiert. Der Fachbereich fragt den deutschen IT-Koordinator, wieviel die Eintragung eines Wertpapiers kostet. Der deutsche IT-Koordinator sendet dann eine E-Mail nach Indien und bekommt die Antwort: 1,5 Stunden. Der deutsche IT-Koordinator addiert dann eine halbe Stunde für seine Aufwände und gibt dann dem Fachbereich die Antwort: "Es würde 2 Stunden kosten, möchten Sie das wirklich?". Wenn der Fachbereich weiterhin daran Interesse hat, wird eine endgültige Schätzung eingeholt. Dazu sendet der deutsche IT-Koordinator wieder eine E-Mail mit der Bitte um eine endgültige Schätzung nach Indien, addiert wieder eine halbe Stunde, und sendet die Antwort an den Fachbereich. Daraufhin beauftragt der Fachbereich diese Änderung. Die eigentliche Änderung, d.h. die Eintragung einer Zeile in eine Property-Datei durch einen Inder, kostet nur 10 Minuten Aufwand. Es dauert dann aber noch 6 Wochen, bis diese Änderung auf der Produktionsumgebung aufgespielt ist. In Deutschland hätte man die Software so entwickelt, dass der Fachbereich selbst über eine Administrations-Maske neue Wertpapiere anlegen kann, und dazu keinen Auftrag vergeben muss. Aber die Sicht des IT-Vorstandes auf dieses Thema ist nur, dass die Verlagerung nach Indien ein Erfolg war, weil dadurch nur noch die halben Tagessätze gezahlt werden müssen.
Das führt zum Management-Problem, dass wenn der IT-Vorstand die Verlagerung nach Indien beschließt, der IT-Vorstand dann nur noch Erfolgsmeldungen hören möchte und überhaupt nicht hören möchte, dass das Fazit nach zwei Jahren ist, dass die Verlagerung ein Fehler war. Aber wie kann man einen solchen Fehler dann beheben, wenn sich der IT-Vorstand weigert, Fehler wahrzunehmen?
Zurück zum Teammeeting:
Früher ist man beispielsweise mit dem ganzen Team für ein Wochenende zu einem Weinfest nach Rüdesheim gefahren, inklusive Übernachtung in einem guten Hotel und Radausflug mit Leihräder und Führer. Heute geht man in einen sehr einfachen Biergarten neben einem Schwimmbad, wo es nur Rindsbratwurt zu Essen gibt. So kann man seinen Mitarbeitern auch kommunizieren, dass es mit der nächsten Gehaltserhöhung nichts wird.
Als Mitarbeiter muss man sich dann auch eine andere Arbeitseinstellung zulegen. In der Boom-Zeit um das Jahr 2000 herum hat noch jeder gedacht, dass wenn man jetzt im Beruf richtig Gas gibt, die Firmengröße dann in das Unendliche wächst und man es in ein paar Jahren geschafft hat, dank den Mitarbeiter-Aktien nicht mehr arbeiten zu müssen. Mittlerweile wurden die Gewinne durch die Mitarbeiter-Aktien wieder komplett von der Finanzkrise dahingerafft. Heute hat man eine andere Arbeitseinstellung: man muss die Zeit bis zum immer höher werdenden Renteneintrittsalter möglichst gesund und ohne Überlastungsschäden rumbringen. Leistung lohnt sich eh nicht mehr; der Vorstand sendet ja nächstes Jahr sowieso wieder eine Rundmail, in der mitgeteilt wird, dass es dieses Jahr wieder keine Gehaltserhöhung gibt.