Freitag, 2. Oktober 2009
Nachrichten aus der Zeitung zu Roman Polanski
Gerade habe ich gelesen, dass sich mehrere prominente Persönlichkeiten für die Straffreiheit von Roman Polanski einsetzen, der Sex mit einer 13-Jährigen gegen ihren Willen hatte, d.h. der eine Minderjährige vergewaltigt hat. Zu seinen Fürsprechern zählt unter anderem der französische Staatspräsident, Whoopi Goldberg und deutsche Künstler.

Meiner Meinung nach gehört dieser Verbrecher ins Gefängnis. Auch die Verhamlosung dieser Straftat durch deutsche Künstler ist sehr gefährlich, da dadurch die moralische Boden für weitere ähnliche Straftaten bereitet wird.

Ich kann nicht verstehen, warum auf der einen Seite dieser Kinderschänder von so prominenten Personen geschützt, auf der anderer Seite aber extra eine Internetzensur eingeführt wurde, angeblich um Bilder von solchen Taten im Internet zu sperren. Die Bilder sind doch viel harmloser als die Taten selbst. Und warum sind die Bilder strafbar, die öffentliche Verhamlosung von Kindesmißbrauch dagegen nicht? Dieser Vergleich zeigt doch, dass die Kinderpornographie nur ein Vorwand für die Internetzensur war. Wenn Frau von der Leyen wirklich so viel gegen den Kindesmissbrauch tun möchte, wie sie immer vorgibt, hätte sie schon längst in einer Pressekonferenz diesen Kinderschänder öffentlich verurteilen müssen und die Künstler tadeln, die Partei für Herrn Polanski ergreifen.

Dann stand noch in der Zeitung, dass eine Studie mit Empfehlungen zur Vermeidung künftiger Amokläufe vorgestellt wurde. Da war ich aber gespannt, das Ergebnis dieser Studie zu lesen. Da diese Amokläufe oft mit Schusswaffen aus einem Schützenverein verübt werden, hätte ich den folgenden Vorschlag: Sportschützen sollten in Zukunft ihren Sport nur mit Luftdruckwaffen ausüben dürfen und nicht mehr mit großkalibrigen Waffen. Dann hätten viele Täter keine Waffe mehr. Für die Sportschützen dürfe diese Umstellung keinen Unterschied machen, da der Bewegungsablauf beim Schießen, der Zielvorgang und die gesamte Sportart gleich ist, egal ob man mit Luftdruckwaffen schießt oder mit großkalibrigen Waffen. Lediglich das Machtgefühl fehlt ohne die großkalibrige Waffe.

Die Studie hat eine leichte Andeutung in die Richtung der Verschärfung des Waffenrechtes gemacht - das Erwerbsalter sollte von 18 auf 21 Jahren erhöht werden. Meiner Meinung nach ein sinnloser Vorschlag, denn jeder Jugendliche wird mit der Zeit heraus bekommen, wo der Vater den Schlüssel zum Waffenschrank versteckt. Selbst diese leichte Verschärfung des Waffenrechts wurde aber gleich brüsk vom Baden-Würrtembergischen Ministerpräsidenten Öttinger zurückgewiesen. Ach so - dann bleiben ja nur noch so doofe Vorschläge übrig wie schusssichere Türen vor den Klassenzimmern. Oder man schiebt einfach alle Schuld auf die Computerspiele.

Letzt war in der Zeitung ein Porträt des CDU-Politikers Laurenz Meier. Dieser Politiker kann keinen Computer bedienen, ist aber Mitglied in sieben Schützenvereinen. Mit noch viel mehr Schützenvereinen ist er freundschaftlich verbunden, und er besucht deren Schützenfeste. Seine Abende verbringt er üblicherweise auf Schützenfesten. Herr Meyer sagt, dass man von den Schützen nicht ernst genommen wird, wenn man dort kein Alkohol trinkt, es aber auch dem Ansehen schadet, wenn man so betrunken ist, dass man weg getragen werden muss. Alles dazwischen ist für ihn Politik.

Für Politiker wie Herrn Meyer bedeuten die Schützen sehr viele Wählerstimmen, deshalb würden solche Politiker den Sportschützen und potentiellen Amokläufern auch nicht ihre großkalibrigen Waffen wegnehmen. Dazu eine einfache Rechnung: 20 Schützenvereine á 100 Mitglieder mal 2 (weil die Ehefrauen der Schützen genau so wählen wie ihr Mann) kann bis zu 4.000 Stimmen in einem Wahlkreis bedeuten. Und diese Stimmen können über Sieg oder Niederlage in einem Wahlkreis entscheiden.

Ein Politiker wie Herr Meyer schiebt deshalb lieber alle Schuld auf die Computerspiele. Dann kann es ihm nicht passieren, dass er abends auf einem Schützenfest, wenn er nach mehreren Gläsern schon Artikulationsschwierigkeiten hat, gefragt wird: "Sag mal, warum willst Du denn Computerspiele verbieten lassen?".

Diese zwei obigen Zeitungsmeldungen sind typisch für die Politiker: sie haben keine Ahnung von Computern und benutzen die Computer gerne als Sündenbock. Diese alte Politiker-Generation muss erneuert werden, und das geht nur über die Piratenpartei.
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Donnerstag, 1. Oktober 2009
Bücher über Gleichberechtigung
Nach längerer Zeit der Überlegung und der Partnersuche habe ich mich entschieden, vorerst nicht zu heiraten.
Die Frauen von heute sind zu teuer und zu anspruchsvoll geworden und haben zu wenig zu bieten. Auch habe ich noch keine Frau gefunden, mit der ich mit gut verstehe und mit der ich mich lange und interessant unterhalten kann.

In meinem Elternhaus habe ich die folgende Frauenrolle erfahren:
Der Mann kommt um 16:00 Uhr von der Arbeit bei Siemens nach Hause und bekommt dann das warme Essen hingestellt. Die Frau ist alleine zuständig für das Kochen, Waschen und Putzen.

Ich wäre bereit, den heutigen Frauen etwas entgegen zu kommen, aber ich würde nie meine Hemden selbst bügeln, dafür ist die Frau zuständig. Auch für das Putzen der Wohnung muss alleine die Frau zuständig sein. Die heutigen Frauen sind viel zu anspruchsvoll, zu teuer und zu anstrengend.

Nachdem ich einmal meine Meinung gefasst habe, habe ich in der letzten Zeit Bücher gelesen, um mich in dieser Meinung zu bestärken. (Das heißt ich habe die Bücher so verwendet, wie Politiker Statistiken verwenden, nämlich nicht um die Wahrheit zu finden, sondern um die eigene Meinung zu unterstützen.)

Das allerbeste und sehr lesenwerte Buch hat den Titel "Der dressierte Mann" und ist von Esther Vilar geschrieben. Diese Frau beschreibt sehr gut, wie die Frauen den stärkeren Sexualtrieb des Mannes ausnutzen, um sich selbst ein schönes und gemütliches Leben als Hausfrau zu machen, während der Mann seiner anstrengenden Arbeit nachgehen muss.
Es ist normal, dass eine Frau sich ein gemütliches Leben als Hausfrau macht, und der Mann für zwei arbeiten muss, um die Frau zu ernähren. Der umgekehrte Fall tritt dagegen so gut wie nie auf. Dieses Buch enthält so viele gute Denkanstöße, dass es unbedingt gelesen werden sollte.

Dass Männer Wehrdienst leisten müssen, Frauen dagegen aber keinen vergleichbaren Pflichtdient leisten müssen, ist ein so bekannter Klassiker der Ungleichbehandlung, dass er eigentlich gar nicht mehr wahrgenommen wird. Diese Liste der Ungerechtigkeiten läßt sich lange fortsetzen. Wenn man dieses Buch gelesen hat, erkennt man auch schnell andere Ungerechtigkeiten im Leben. Beispielsweise habe ich gestern Abend eine Dokumentation über die Minenarbeiter im Gotthardtunnel gesehen. Diese Männer schuften in Nachtschichten unter Tage, und das 8 Stunden ohne Pause. Diese Männer arbeiten 15 Tage am Stück, und schlafen in Containern neben der Baustelle. Und das Ganze tun sie, um nach 10 Jahren Schufterei ein Haus bauen zu können und eine schöne Frau zu finden. Es wäre undenkbar, dass eine Frau vergleichbares leisten würde. Welche Frau würde denn 10 Jahre lang Nachtschichten schieben, um dann ihrem Mann ein Haus zu bauen?

Esther Vilar hat auch das Buch "Heiraten ist unmoralisch" geschrieben. Schon allein den Titel des Buches finde ich gut, leider ist dieses Buch aktuell nicht lieferbar.

Montag, 28. September 2009
OECD-Statistik zu Kindergeld und Bildung
In der ZEIT habe ich gerade eine OECD-Statistik zu den Ausgaben des Staates für Kinder gelesen. Die erste Aussage dieser Statistik ist, dass Deutschland von allen untersuchten Staaten am meisten Geld pro Kind ausgibt. Die zweite Aussage der Statistik ist, dass Deutschland von allen untersuchten Staaten von diesem Geld prozentual gesehen am wenigsten Geld für die Bildung ausgibt und am meisten Geld für direkte Geldtransfers an die Eltern ausgibt. Da Deutschland beim Thema Kinder und Bildung schlecht dasteht, obwohl am meisten Geld dafür ausgegeben wird, sollten wir diese Gewichtung in Richtung der anderen OECD-Staaten ändern, die erfolgreicher sind.

Wenn die OECD-Studie Deutschland gelobt hätte, dann hätte Frau von der Leyen gleich eine Pressekonferenz gegeben und sich und ihren Erfolg gefeiert. So wird jetzt aber die OECD-Studie ignoriert, obwohl diese uns in die richtige Richtung weisen würde.

Die Politik der CDU und der Frau von der Leyen hat dieses schlechte Verteilung durch die Einführung der Studiengebühren (weniger Geld für Bildung) und die Erhöhung des Elterngeldes (mehr direkte Geldtransfers an die Eltern) sogar noch verstärkt.

Dieser Befund der OECD war auch schon immer mein Gefühl und war genau das, was ich in einem früheren Blog-Beitrag auch schon an der Politik der Frau von der Leyen kritisiert habe: nämlich dass die Eltern erst Geld für das Kinderkriegen bekommen und dann später aber Studiengebühren verlangt werden. Die erste Konsequenz aus der OECD-Studie sollte die Abschaffung der Studiengebühren sein.

Als gut verdienender Single hatte ich auch schon immer das Gefühl, dass ich als Single eine Strafsteuer für das Single-Leben zahlen muss. In Tabellen kann man nachlesen, dass ich, wenn ich kein Single wäre, sondern mit einer nicht berufstätigen Frau verheiratet wäre und zwei Kinder hätte, im Monat aufgrund der Steuergesetze und Kindergeld 1.500 Euro netto mehr hätte. 1.500 Euro sind eine Menge Geld. Wenn man verheiratet ist muss man schließlich nicht zwei mal Miete zahlen, und 1.500 Euro für eine Person mit zwei Kindern, die keine Miete davon zahlen muss, sind schon viel Geld.
Die OECD-Statistik hat bestätigt, dass die finanzielle Umverteilung von Singles zu Eltern in Deutschland am größten ist.
Ich bin bereit, besonders viel Steuern für den Staat zu zahlen, doch 1.500 Euro extra im Monat finde ich doch zu viel.

Kinder können glücklich machen. Dies ist mir in einer Abschieds-Mail eines Kollegen aufgefallen, der sagte, "dass in Zeiten, in denen mir Wellen so hoch wie Häuser entegegen kamen, mir mein kleiner Sohn Glück und Halt gegeben hat, wenn er mich angelächelt hat." Und ich finde, dass wenn Menschen bereit sind, 20.000 oder 30.000 Euro für ein neues Auto auszugeben, man nicht erwarten sollten, das Kinderglück vom Staat vollständig geschenkt zu bekommen.

Zur Frage, warum ich nicht verheiratet bin, obwohl ich Kinder mag, schreibe ich voraussichtlich im nächsten Blog-Beitrag mehr.

Donnerstag, 24. September 2009
Interessante Entwicklung eines Handelssystems für den Stromhandel
Momentan arbeite ich gerade an einem sehr interessanten Projekt. Ich entwickele ein Handelssystem für den Stromhandel zwischen verschiedenen Ländern.

Eine interessante Sache an diesem Projekt ist, dass ich komplett auf der grünen Wiese beginnend ein neues System entwickeln kann. Viele andere Informatiker-Kollegen entwickeln nur bestehende Systeme weiter, entwickeln einfache Schnittstellen oder passen bestehende Systeme an.

Ich finde auch faszinierend, wie schnell dieses System die Daten verarbeitet und verbreitet. Wenn ein Händler ein Trade eingibt, erscheint dieser innerhalb von weniger als einer Sekunde auf dem Schirm eines anderen Händlers. Es begeistert mich immer wieder, dieses System in Aktion zu sehen.

Es ist spannend, dieses System so zu realisieren, dass auch große Datenmengen performant verarbeitet werden. Bisher ist mir dies ganz gut gelungen. Wenn beispielsweise eine Stromübertragung zwischen zwei Ländern verändert wird, muss sofort das Profit/Loss dieser beiden Länder neu berechnet und auf allen Händler-Bildschirmen angezeigt werden.

Heute arbeite ich an der Berechnung des Break-Even-Preises und des Profit/Loss. Dabei ist die Berücksichtigung der Zeitverschiebung zwischen den Ländern (Rumänien und Bulgarien liegen schon in einer anderen Zeitzone als Deutschland) ganz schön knifflig.
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Dienstag, 22. September 2009
Das morgendliche christliche Wort im Radio
Heute morgen dürfte Guide Westerwelle unter der Rubrik "Das christliche Wort am Morgen" etwas Aufbauendes im Radio sagen.
Das Thema der heutigen Sendung war das Bibelzitat "Du sollst dir kein Bildniss von Gott machen".
Guide Westerwelle sagte dazu: "Ich mache mir kein Bildniss Gottes. Gott gibt mir Kraft in schweren Stunden."

Dazu fallen mir folgende Anmerkungen ein:

1. Seit sich am Wochenende der FDP-Politiker Guido Westerwelle festgelegt hat, dass sich die FDP nur an einer Koalition mit der CDU und nicht mit der SPD beteiligen würde, macht das C plötzlich Wahlwerbung für die FDP. Ich kann mir kaum vorstellen, dass morgen zu dieser Zeit zum Ausgleich ein Grünen-Politiker oder Politiker von DIE LINKE reden darf.

2. Herr Westerwelle hat wieder sehr gut gesprochen. In seinem ersten Satz hat er bestätigt, dass er sich an die Bibel hält. Damit hat er genau das gesagt, was die Christen von ihm erwarten, nämlich dass er ihre Macht anerkennt. Im zweiten Satz hat er das Übliche gesagt, nämlich dass Christen Trost in der Religion finden. Ansonsten hatte seine Aussage eigentlich keinen Inhalt.

3. Dieses Verbot in der Bibel hat den folgenden historischen Hintergrund: Bevor sich das Christentum ausgebreitet hat, waren die Menschen toleranter und haben mehrere Götter gleichzeitig erlaubt. Von diesen früheren Göttern wurden Abbilder angefertigt (wie z.B. das goldene Kalb), die angebetet wurden. Die Christen haben diese früheren Götter verboten, dazu haben sie die Verbote "du sollst keine anderen Götter neben mir haben" und "du sollst dir keine Abbilder von Gott machen" gegeben. Diese Verbote dienten nur dem Machterhalt und der Verdrängung anderer Götter. In der heutigen Zeit, wo keine solchen Götzen-Bilder verbreitet sind, hat das Bildnis-Verbot keinen Sinn mehr.

4. Die Christen halten sich selbst nicht an dieses Gebot, dann nach diesem Gebot dürfte in einer Kirche kein Kreuz hängen und es dürfte keine Maria-Bildchen geben.

5. Warum hat der Theologe nicht Guide Westerwelle das folgende Bibel-Zitat vorgehalten: "Du sollst nicht neben einem Manne liegen wie neben einer Frau, dann das ist eine Schande!"? Dann hätte Herr Westerwelle endlich mal was Gescheites sagen können und nicht nur leere Floskeln. Was hätte wohl Herr Westerwelle als Homosexueller dazu gesagt?

6. Dieses Beispiel zeigt wieder, wie man in Bibelzitate willkürlich alles hineininterpretieren kann und wie diese nur zum Machterhalt genutzt werden.

Dieser von mir geschriebene Text ist religionskritisch, aber der Theologe und BILD-Zeitungs-Kolumnist Josef Joffe hat selbst letzt in einer Kolumne der ZEIT geschrieben, dass eine Religion Kritik abkönnen muss und sich dann nicht darüber beschweren darf. Die Äusserungen von Herrn Joffe wurden zwar im Zusammenhang mit den Mohammed-Karikaturen gemacht, aber wenn Herr Joffe eine Kritik-Toleranz von den Muslimen fordert, muss diese ja auch für die Christen selbst gelten.
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