Sonntag, 22. Juli 2012
Eine weniger erfolgreiche Bastelarbeit
In einem früheren Blog-Artikel habe ich bewiesen, dass ich ein guter Handwerker sein kann. Mit diesem Selbstwertgefühl wollte ich gestern die nächste Bastelarbeit angehen. Der tropfende Wasserhahn in der Küche benötigt nämlich meine Aufmerksamkeit.

Im Baumarkt habe ich einen Satz Dichtungen geholt. Theoretisch müsste man nur den Handgriff abziehen und einen Zapfen abschrauben, um so an die auszutauschende Dichtung zu kommen. Ich hatte auch das richtige Werkzeug dazu, das heißt eine Nuss in der richtigen Größe. Nur hat sich diese Verschraubung auch mit großer Kraft nicht lösen können. Diese Verschraubung hat sich in den letzten 20 Jahren festgefressen. Wenn ich jetzt noch mehr Kraft einsetzen würde, würde ich das Risiko eingehen, dadurch das Blech der Spüle zu verbiegen oder etwas abzureißen. Bei diesem Risiko habe ich den ersten Reparaturversuch lieber erfolglos abgebrochen.

Wenn man "eine 20 Jahre alte Küche" hört, denkt man an eine uralte Küche. Diese Vorstellung wäre aber falsch. Diese Miele-Küche hat vor 20 Jahren ein halbes Vermögen gekostet. Wenn man mit den Massivholz-Türen ordentlich umgeht, altert eine solche Küche nicht. Heute wäre eine solche Küche aus Massivholz unbezahlbar.

Ein paar Tage später finde ich über das Internet heraus, dass man vom Hersteller der Spüle auch einen komplett neuen Wasserhahn kaufen könnte, der farblich perfekt zur Spüle passen würde. Der Kaufpreis über das Internet beträgt nur ein Drittel des Listenpreises, aber immerhin auch noch 100 Euro und damit so viel wie ein Billig-Wasserhahn aus dem Baumarkt. Der neue Wasserhahn hätte weiterhin den Vorteil, dass er einen Einhand-Hebel hätte, und nicht wie der alte Wasserhahn zwei Handgriffe hätte. Also wurde der neue Wasserhahn bestellt.

An einem regnerischen Samstagnachmittag fand ich Zeit, um den neuen Wasserhahn einzubauen. Theoretisch sollte ein solcher Wechsel ja schnell gehen, wenn alles ideal klappt. Das erste Problem hat sich aber schon eingestellt, als es darum ging, die Eckventile unterhalb der Spüle zuzudrehen, um das Wasser abzustellen. Ein Eckventil ließ sich nicht mehr drehen. Nach 20 Jahren kann so etwas ja schon einmal passieren. Na gut, wenn das Eckventil nicht mehr geht, dreht man halt den Hauptwasserhahn zu. Die nächste Herausforderung war, die Verschraubung des alten Wasserhahns zu lösen. Mittlerweile war ich schon etwas verschwitzt, das lag zum Teil auch daran, dass gerade der Backofen geöffnet wurde, um einen Kuchen herauszuholen, und sich dadurch eine Hitze in der Küche gebildet hat. Das Problem dieser Verschraubung ist, dass die große Schraube sich unterhalb der Spüle direkt hinter einem kleineren Spülbecken befindet. Diese Stelle ist mit einer Wasserpumpenzange kaum zu erreichen. Selbst wenn man diese Stelle erreicht, hat man kein Platz, um die Zange zu bewegen. Beim Einbau der Spüle wurde vermutlich zuerst der Wasserhahn festgeschraubt und danach die gesamte Spüle montiert. Um an die Verschraubung zu kommen muss also die Spüle runter. Damit die Spüle nach oben hin abgenommen werden kann, löse ich deshalb erst einmal die Wasseranschlüsse. Das Spülbecken selbst ist mit circa acht Schrauben von unten an die Arbeitsplatte angeschraubt. Um diese Schrauben zu lösen, muss ich einige Zeit unter der Spüle verbringen, bis die letzte Schraube in der hintersten Ecke gelöst ist. Danach muss ich leider feststellen, dass sich das Spülbecken nicht abheben lässt. Das Spülbecken fühlt sich an, als wäre es festgeklebt worden. Als ich realisiere, dass ich so nicht weiterkomme, beschließe ich, die ganze Strecke wieder zurück zu rudern. Das klappt auch soweit, bis es darum geht, den Wasseranschluss wieder anzubringen. Zum Abschrauben habe ich einfach eine Mutter aufgedreht und zwei Metallleitungen auseinandergezogen. Das Zusammenschrauben ist aber schwieriger. Das Problem ist, dass zwischen der Mutter und dem Gewinde eine dicke Dichtung sitzt. Diese dicke Dichtung sorgt dafür, dass die Mutter trotz allen Drückens nicht nahe genug an das Gewinde kommt, damit die Mutter greift. Man bräuchte jetzt drei Hände: zwei Hände um die Leitungen zusammenzudrücken und eine dritte Hand zum Schrauben. Wenn man aber unter die Spüle gekrochen ist, kann man maximal eine Hand so zwischen Abflussleitungen durchschlängen, dass man damit irgendwie eine Zehntel Umdrehung mit dem Schraubenschlüssel hinbekommt. Für eine zweite Hand ist nirgendwo Platz. Nach zehn Minuten weiteren Minuten unter der Spüle bin ich kurz vorm Aufgeben. Ein Aufgeben ist leider nicht so einfach möglich, da man in der jetzigen Situation nicht nur keine funktionierende Spüle hätte, sondern auch den Hauptwasserhahn nicht mehr aufdrehen könnte. Ich stelle mir vor, wie ich am Samstagnachmittag den folgenden telefonischen Dialog mit dem Klempner-Notdienst führe: Hallo, ich habe da etwas aufgedreht was ich nicht mehr zubekomme. Warum haben Sie das überhaupt aufgedreht? Nein es kann nicht bis Montag warten. ... Der Klempner würde wahrscheinlich erst 50 Euro Anfahrtskosten verlangen und dann weitere 50 Euro Wochenendzuschlag, bevor er auch nur einen Handgriff gemacht hat. Davon würde er sich dann abends in seiner Stammkneipe ein Bier gönnen und an der Theke erzählen, was er heute Nachmittag für einen Trottel hatte. So angespornt habe ich es aber dann doch noch geschafft, die Verschraubung wieder zuzubekommen.

Manche Dinge sollte man einfach den Profis überlassen. Wobei ich nicht gedacht hätte, dass ein gelernter Mechaniker einen Profi brauch, um etwas gegen einen tropfenden Wasserhahn zu tun.

Wenigstens hatte ich nach einer Stunde Arbeit unter der Spüle aufgehört zu regnen. So konnte ich wenigstens noch eine kleine Runde mit dem Fahrrad fahren, und dabei fünf Störche und einen schönen Regenbogen bewundern.

Sonntag, 8. Juli 2012
Irgendwann reicht es
Immer dann, wenn ich aus gesellschaftlichen Verpflichtungen nach der Arbeit gleich in die katholische Kirche muss, bin ich mit dem Leben sehr unzufrieden. Da arbeitet man den ganzen Tag, muss sich dann noch abrennen um in die Kirche zu kommen, und bekommt dann gesagt, dass man ein Sünder ist, der sich jetzt niederknien muss, damit er nicht in die Hölle kommt. Ich bin dann sehr unzufrieden mit dem Leben und fühle, dass es so auf keinen Fall weiter gehen kann.

Diese Woche gab es wieder so einen Tag. Meine Tante war gestorben und meine Mutter hat mich informiert, dass ich unbedingt an der Beerdigung teilnehmen muss. Diese Verpflichtung kam mir von Anfang an etwas spanisch vor. Über Wikipedia habe ich herausgefunden, dass die Verstorbene nicht meine Tante ist. In Wikipedia stand, dass diese Verwandtschaftsbeziehung keinen richtigen Namen hat und höchsten angeschwägerte Tante genannt werden kann. Meine angeschwägerte Tante habe ich seit mehr als drei Jahren nicht mehr gesehen, beim letzten großen Runden Geburtstag im meiner Familie ist sie nicht zu Besuch gekommen. Deshalb habe ich mich gewundert, warum ich jetzt zur Beerdigung muss. Aber ich war noch nicht auf so vielen Beerdigungen und kannte die Gepflogenheiten nicht, deshalb habe ich mich auf die Aussage meiner Mutter "das gehört sich so" verlassen.

An dem Tag der Beerdigung habe ich einen halben Tag Urlaub genommen und darauf geachtet, dass ich früh aus dem Geschäft komme, bevor mich ein wichtiger Anruf oder etwas ähnliches aufhält. Dann bin ich direkt von der Arbeit nach Haus gefahren, habe einen Anzug angezogen, bin weitergefahren, um meine Mutter abzuholen, zum Ort der Beerdigung gefahren, noch zu weitere Trauergäste abgeholt, um dann auf dem Parkplatz neben dem Friedhof zu parken. So war ich dann erst einmal mehr als eine Stunde unterwegs und habe mich ziemlich abgehetzt gefühlt.

Am Friedhof bekam ich dann zu hören "du kannst ja vor der Leichenhalle stehen bleiben". Diese Aussage hat mich sehr verwundert. Warum muss ich einen halben Tag Urlaub nehmen, und bin es dann nicht Wert, in die Leichenhalle zu gehen. Bei dreißig Grad im Schatten ist es aber keine gute Idee, im Anzug eine Stunde vor der Leichenhallte zu stehen, wo man keinen Schutz vor der herunterbrennenden Sonne findet.

In der Leichenhallte saß ich alleine unter cirka 120 Rentnern. Ich musste leider feststellen, dass ich der einzige Besucher war, der weder Rentner noch Kind oder Enkel der Verstorbenen ist. Die einzige Ausnahme dieser Regel waren zwei Hausfrauen im Alter von cirka fünfzig Jahren. Da man bei diesen Hausfrauen aber sowieso nicht unterscheiden kann, wann das Hausfrauendasein offiziell endet und die Frührente beginnt, würde ich diese Hausfrauen als Rentner zählen. Da wurde mir klar, dass ich angelogen wurde. Es ist keinesfalls so, "dass es sich so gehört", einen halben Tag Urlaub zu nehmen, um zur Beerdigung der angeschwägerten Tante zu gehen. Vielmehr hatte meine Mutter nur einen Chaffeur benötigt, und mir deshalb etwas Falsches erzählt. Hätte ich das gewußt, hätte ich meiner Mutter lieber 50 Euro für ein Taxi gegeben. Wobei ein Taxi nicht einmal nötig gewesen wäre, weil die Stadtbahnverbindung dorthin auch sehr gut ist.

Das Ritual der Beerdigung kann man auch so gestalten, dass ein Atheist sagt, dass der Pfarrer es gut gemacht hat. Die Beerdigung fand aber in einem Ort statt, der sehr erzkatholisch ist. Dazu kommt noch, dass eine Schwester der Verstorbenen im Kloster ist und die Verstorbene selbst sehr gerne die heilige Mutter Maria angebetet hat. Deshalb wurde vor der eigentlichen Beerdigungszeremonie des Rosenkranz gebetet. Die fünf Nonnen beten dabei laut vor "Heilige Maria, Mutter Gottes, gebenedeit ist die Frucht deines Leibes.". Die über Hundert Renter sprechen dann im Chor nach: "Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes". Ich saß gefühlte vier Stunden mitten in diesem Rentnerchorr, der in einer Endlosschleife die immer gleichen Strophen wiederholt hat. Dieses Ritual fand ich furchtbar. Die Katholiken reden immer nur über Leid und Tod und stempeln jedem Menschen gleich als großen Sünder ab.

Gleich nach der Einbettung des Sargs haben die anwesenden Rentner dann angefangen, Bekannte zu treffen und sich munter zu unterhalten. Ich selbst hätte zuviel Respekt für der Totenruhe, weshalb ich nicht auf dem Friedhof meinen Kumpel anhauen würde und fragen würde, wie er das neueste Computerspiel findet. Über dem Eingangsportal einer katholischen Kirche ist die stete Mahnung eingemeiselt: "Mein Haus sei ein Bethaus". Diese Befangenheiten haben die Anwesenden Rentner nicht gehabt. Manche Rentern gehen zur Beerdigung wie andere ins Kino - mir ist langweilig, was steht denn gerade im Programm?

Wenn man merkt, dass es so nicht weitergehen kann, hat man die Wahl: entweder ergibt man sich und bekommt ein Burnout, oder man fängt an sich zu wehren. Deshalb musste ich meiner Mutter auf dem Heimweg klar machen, dass ich es sehr schlecht fand, dass sie mich angelogen hat, um mich als Chaffeur misbrauchen zu können. Dieses Thema habe ich begonnen mit: "Ist euch schon aufgefallen, dass ich die einzige anwesende Person war, weder Rentner noch Kind oder Enkel der verstorbenen Person war?". Dieses Argument wurde überhaupt nicht gehört. Meine nächste Frage war: Warum musste ich unbedingt einen halben Tag Urlaub nehmen, während meine Schwester, die an diesem Tag als Halbtagskraft sowieso frei hatte, einen gemütlichen Tag zu Hause verbringen konnte? Auf diese Frage habe ich auch keine sinnvolle Antwort bekommen. Statt dessen hat meine im Auto mitfahrende Tante (anderer Familienzweig als die der Verstorbenen, hat nur die günstige Mitfahrgelegenheit zum Bekanntentreffen genutzt) die Lautstärke erhöht und mich wie ein kleines Kind ausgeschimpft: "Jetzt hör aber mal mit der Motzerei auf!". Ich wollte nur eine Entschuldigung, aber statt der Entschuldigung werde ich von der dominanten und rechthaberischen Tante ausgeschimpft wie ein kleines Kind.

Meine Mutter greift dann zu dem Mittel, dass Rentner gerne anwenden, wenn man sagt, wie gut es manchen Rentnern geht: "Damals vor fünfzig Jahren....". Ja, damals vor fünfzig Jahren, als deren Mutter ins Krankenhaus musste. Da ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... Ich war jedes Wochenende im Krankenhaus, während andere im Kino waren. Die Erzählung klang so, als wäre die Erzählerin noch nie im Kino gewesen, weil ihre Mutter dreißig Jahre und nicht ein paar Tage im Krankenhaus war. Die Erzählerin hat sich dann so in die Geschichte reingesteigert, dass sie nicht mehr aufzuhalten war.

Nach dieser Veranstaltung war mir klar, dass ich mich wehren muss. Ansonsten werde ich so lange ausgenutzt, bis ich einen Burnout bekomme.

Zu dem Bestattungsritual möchte ich noch Folgendes ergänzen: Laut Wikipedia dient das Bestattungsritual nur der Trauerbewältigung der Angehörigen. Wenn Beerdigungsbesucher sich direkt nach dem Herunterlassen des Sargs munter auf dem Friedhof unterhalten und dabei keine Trauer zeigen, sollten sie nicht die Beerdigung besuchen, um nicht die wirkliche Trauer der nahen Angehörigen zu stören. Die Mahnung über dem Eingang der Kirche "Mein Haus sei ein Bethaus" sollte erst recht bei Beerdigungen berücksichtigt werden. Jesus hat früher die Händler aus der Kirche vertrieben, welche die Kirche für ihre Geschäfte genutzt haben. Heute würde er die Rentner vom Friedhof vertreiben, die den Friedhof als Schwätzchen-Treffpunkt benutzen.

Im Matthäus-Evangelium, Kapitel 8, Vers 19 bis 22 steht geschrieben:
Und es trat ein Schriftgelehrter herzu und sprach zu ihm: Meister, ich will dir folgen, wohin du gehst.
Jesus sagt zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wohin er sein Haupt hinlege.
Und ein anderer unter den Jüngern sprach zu ihm: Herr, erlaube mir, daß ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe.
Aber Jesus spricht zu ihm: Folge du mir, und laß die Toten ihre Toten begraben.

Mittwoch, 23. Mai 2012
Das Leben ist zu kurz für einen schlechten Ochsenbraten
Das Motto des verlängerten Wochenendes Ende Mai war: "Das Leben ist zu kurz für einen schlechten Ochsenbraten".



Diesem Motto folgenden habe ich mich ins Kaisertal aufgemacht, um das Leben mit Mastochsenbraten, Wiener Schnitzel, Spinätknödel, Käsepressknödel, Speckknödelsuppe, Kaiserschmarrn, Apfelstrudel, Marillenstrudel und Topfenstrudel zu geniesen. Nur Germknödel und Mohr im Hemd gab es noch nicht, da die Hütten erst vor wenigen Tagen die Winterpause beendet haben.

Beim Anmarsch ins Kaisertal sah man, dass die Schneegrenze auf ca. 1100 bis 1200 Höhenmeter war.



Meine Erwartungen an dieses Wochenende im Kaisergebirge wurden weit übertroffen. Das Wetter war durchgehend schön, und trotz des Restschnees waren deutlich mehr Touren möglich, als ich erwartet hätte.
Für die ganz großen Wanderziele war es natürlich noch zu früh, aber der Stripsenkopf mit 1800 Höhemeter ist schon ein ordentliches Ziel, wenn man bedenkt, dass man die letzten 600 Höhenmeter nur über Schnee gegangen ist.
Beim Abstieg über den Schnee hatte ich einen kleinen Ausrutscher. Ich habe meinen Fuß auf ein glattes Holzstück (welches das Abrutschen des Weges bei starken Regenfällen verhindern soll) gesetzt, welches ich unter dem Schnee nicht gesehen habe. In dem Moment, als ich den Fuß belastet habe, ist der Stiefel von dem Holzstück abgerutsch. Den Rutscher konnte ich zwar gleich abfangen, doch hat die kurze Bodenberührung mit der Hand dazu geführt, dass ein scharfkantiger Stein eine Schramme in meiner Hand hinterlassen hat.





Knapp unterhalb der Schneegrenze hat sich die Natur alle Mühe gegeben, die Menschen mit Grün zu erfreuen.



Auf dem Rückweg durch das Kaisertal sind wir wieder in dem Gasthof einkehrt, den wir schon vom Hinweg kannten. Die fesche Bedienung im Dirndl hatte viel Holz vor der Hütte - so würden es glaube ich die Bayern und Österreicher sagen. Das Holz konnte man gut betrachten, wenn sich die Bedienung zum Kassieren nach vorne gebeugt hat. Und die Bedienung kam ja nicht nur einmal, sondern zum Aufnahmen der Getränkebestellungen, dann zum Aufnehmen der Essenebestellungen, usw. So gab es genug Möglichkeiten, das Holz zu bewundern. Nach dem Abmarsch vom Gasthof kam die Frage auf, welche Farbe der markante Anhänger der Bedienung hatte. Diese Frage sollte jeder beantworten können, der lange genug darauf geschaut hat. Frank hat nach einer Minute Überlegen getippt: "der Anhänger hatte eine blasse Farbe". Meep falsch!!
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Dienstag, 15. Mai 2012
Gegen Gier und Geiz
Mehrere hundert Künstler haben einen offenen Brief gegen Gier und Geiz unterzeichnet. Dem Aufruf kann man erst einmal nur zustimmen - Gier und Geiz sind ja sehr negativ.

Kurze Zeit später war zu lesen, dass Madonna alleine in diesem Jahr 500 Millionen Dollar verdienen wird. Diese 500 Millionen Dollar setzen sich unter anderem aus 250 Millionen für Eintrittskarten und ein paar weiteren hundert Millionen für Fanartikel zusammen. Für mich bedeutet Gier, dass einer Person nicht 250 Millionen Dollar genügen, so dass diese Person noch eine Heerschaar von Anwälten losschickt, um durch Abmahnbriefe oder Ähnlichem noch mehr Geld herauszupressen.

Gier ist auch, wenn ein Supersportler wie Michael Schumacher, der Einnahmen von einer Milliarde Euro hatte, sich seiner Steuerpflicht durch eine Steuerflucht in die Schweiz entzieht. Es ist schon bemerkenswert, dass diese riesige Steuerflucht noch nie von einem Politiker oder Prominenten kritisiert wurde. Gegen diese Art von Gier wäre mal ein Aufruf erforderlich.

Und dann gibt es noch den Schüler, der monatlich nur ein bestimmtes Taschengeld bekommt. Der Schüler möchte gerne zweimal im Monat ins Kino, und dann noch ein paar neue Lieder auf seinem MP3-Player haben. Wenn er jetzt aber zehn Euro für jede CD ausgibt, kann er sich den zweiten Kinobesuch nicht leisten. Soll es etwa Gier sein, wenn ein Schüler zweimal im Monat ins Kino will?

Was ist also Gier?
A) Wenn Madonna 350 Millionen Dollar im Jahr nicht genug sind?
B) Wenn Michael Schumacher trotz der hohen Einnahmen von einer Milliarde Euro keine Steuern zahlen möchte?
C) Wenn ein Schüler ein paar Lieder anhören möchte?

Zur Beantwortung dieser Frage kann man gut das Sprichwort "Man kann nicht mehr als ein Rumpsteak pro Tag essen" heranziehen. Gier bedeutet, wenn man mehr haben möchte, als man zum Leben benötigt. Demnach ist A) und B) Gier, aber nicht C).
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Samstag, 12. Mai 2012
Eine nette Bastelarbeit
Im Frühling stand ich vor einer handwerklichen Herausforderung: Das Gewächshaus ist eigentlich recht gut und stabil, doch die Tür klappert bei starkem Wind. Der vom Hersteller ersonnene Schließmechanismus ist nämlich eine Fehlkonstruktion:



Diese Fehlkonstruktion erlaubt es nicht, den bestehenden Mechanismus einfach nachzubessern, so dass die Tür auch im Sturm nicht klappert. Statt dessen musste ich einen ganz neuen Mechanismus erfinden. Und wenn das so einfach wäre, hätte es ja auch der Hersteller gemacht.

Ein Problem ist, dass man in die dünne Kunststoffwand des Gewächshauses nicht einfach eine Schraube reindrehen kann, die dann auch dauerhaft hält. Dieses Problem habe ich durch eine Hartholzplatte gelöst. Die Hartholzplatte verteilt die Kräfte gleichmäßig auf einen größeren Bereich. Die Harrtholzplatte erfasst auch den Alurahmen und sorgt so dafür, dass ein Teil der Kräfte auf den Rahmen statt auf die Kunststoffwand wirken.

Da die Tür eine gewisse Dicke hat, muss der Riegel einen ganz bestimmten Abstand haben. Diesen Abstand habe ich dadurch hergestelle, dass ich zwischen zwei Hartholzplatten die richtige Anzahl an Muttern und Unterlegscheiben untergebracht habe.

Meine fertige Lösung, für die heutzutage jede Firma ein Patent anmelden würde, sieht wie folgt aus:



Ein weiteres Highlight dieses Gartenjahres war das Setzen eines neuen Apfelbaumes der Sorte Braeburn:



Als der Baum vor sechs Wochen gesetzt wurde, habe ich höchstens damit gerechnet, dass es am Ende jeder der drei Leitäste zwei bis drei Blätter gibt. Jetzt wachsen selbst dort Blätter, wo man vor sechs Wochen nicht einmal Knospen bemerkt hat.

Ein Jahr später sieht der Baum hoffentlich so aus, wie der junge Baum mit Süßkirschen:



Jede einzelne dieser süßen Kirschen wir mit großen Genuss verzehrt, und von diesen Kirschen gab es letztes Jahr schon viele. Dieser Kirschbaum ist von einer Sorte, die keine Würmer bekommt.

Während ich diesen Blogbeitrag schreibe, esse ich Rhabarberkuchen - mit Rhabarber aus dem eigenen Garten. Ab Anfang Juni gibt es dann Erdbeeren. Nach den Erdbeeren wird es Unmengen an Himbeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren geben.
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