Samstag, 30. Januar 2016
Wer hat die Handgranate geworfen?
Das SWR Fernsehen hat gestern in einer viertelstündigen Sondersendung über den Fund einer Handgranate auf dem Gelände einer Flüchtlingsunterkunft berichtet. Der Sicherheitssplint der Handgranate war gezogen, doch die Handgranate ist nicht explodiert. Die Handgranate enthielt Sprengstoff, aber möglicherweise war kein Zünder in der Handgranate. Im Nachhinein ist dies schwer zu ermitteln, da die Handgranate von der Polizei gesprengt wurde. Die Handgranate lag neben einem Container, in dem drei Mitarbeiter eines Sicherheitsdiensts gearbeitet haben.

Die Grünen-Politiker haben sofort verkündet, dass sie sehr bestürzt über den rechten Terror sind. Sie fordern ein sofortiges Krisentreffen im Kanzleramt.
Die Linkspartei sagt: Die Landesregierung muss erklären, wie es sein kann, dass eine scharfe Handgranate nach Deutschland kommen kann.

Ich finde diese Einschätzung, dass es sich nur um rechten Terror handeln kann, sehr vorschnell. Warum sollten Rechtsterroristen mit einem Anschlag nur die deutschen Mitarbeiter des Sicherheitsdiensts und keine Flüchtlinge schädigen? Die Rechtsterroristen hätten ja mindestens eine Botschaft in Form eines Bekennerschreibens oder einer Hakenkreuzschmiererei hinterlassen.

Meiner Vermutung nach könnte es auch sein, dass ein Flüchtling, der Streit mit dem Sicherheitsdienst hatte, die Handgranate auf den Sicherheitsdienst geworfen hat. Die Handgranate stammt aus Jugoslawien, und ein Flüchtling, der über die Balkanroute nach Deutschland kommt, kann eine Handgranate ja en passant einkaufen und im Handgepäck mitnehmen. Grenzkontrollen gibt es mittlerweile ja sowieso nicht mehr. Den Umstand, dass es keine Toten gab, haben wir vermutlich einem ehemaligen Soldat aus dem Jugoslawienkrieg zu verdanken, der den Zünder der Handgranate vor dem Verkauf auf dem Schwarzmarkt entfernt hat. Ich hoffe, die Polizei ist so intelligent und geht einmal mit dem Sprengstoffspürhund durch das Flüchtlingsheim, um zu prüfen, ob die Handgranate vorher in einem Zimmer lag.

Was würden denn die Politiker sagen, wenn es herauskommt, dass die Handgranate durch einen Flüchtling geworfen wurde? Würde der Grünen-Politiker sagen, dass er tief bestürzt über die kriminellen Flüchtlinge ist, und ein Krisentreffen im Kanzleramt fordern? Würde der Linken-Politiker sagen: Frau Merkel muss erklären, wie es sein kann, dass ein krimineller Flüchtling mit einer Handgranate im Handgepäck ohne Grenzkontrolle in Deutschland einreisen kann? Das SWR Fernsehen würde bestimmt keine Sondersendung machen, sondern das Thema totschweigen. Die Zeitung Die Welt hat diese Woche schon gezeigt, wie man Dinge relativieren kann: in einem Artikel über eine angebliche Vergewaltigung wurde jemand zitiert: es gibt weltweit so viele Vergewaltigungen, eine mehr oder weniger macht da ja keinen Unterschied.

Nachtrag: Seit diesem Vorfall mit der Handgranate am 29.1. in Villingen-Schwenningen ist nun eine Woche vergangen, ohne dass es irgendeine neue Pressemeldung gab oder sich ein Politiker zu Wort gemeldet hat. Meine Vermutung ist, dass die Polizei über Sprengstoffspürhunde und andere Methoden nun davon ausgeht, dass die Handgranate von einem Flüchtling geworfen wurde, und deshalb der Politik einen Wink gegeben hat, mal die Klappe zu halten.

Nachtrag: Zehn Tage lang nach diesem Handgranatenwurf hat die Presse nicht über dieses Thema berichtet. Dann wurde veröffentlicht, dass die Handgranate von osteuropäischen Migranten geworfen wurde, welche für eine Sicherheitsfirma arbeiten, die mit der anderen Sicherheitsfirma Revierstreitigkeiten hat. Mit meiner Vorhersage, dass nun keiner von den Linken mehr die Klappe aufreist und keiner von den Grünen ein Sondergipfel im Kanzleramt fordert, lag ich richtig.
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Wie man sich vor moralischen Dilemmas drückt
In der Ethiktheorie kennt man das Weichenstellerproblem als Beispiel für ein moralisches Dilemma. Bei diesem Problem erkennt ein Spaziergänger, dass ein Zug führerlos den Berg hinab rollt. Wenn der Zug so weiter rollen würde, würde er fünf auf den Bahngleisen spielende Kinder überrollen. Da die spielenden Kinder zu weit weg, kann der Spaziergänger den Kindern nicht zurufen. Der Spaziergänger hat nur eine Handlungsoption: er kann eine Weiche so umstellen, dass der Zug auf ein anderes, eigentlich stillgelegtes Gleis umgeleitet wird. Auf diesem anderen Gleis sitzt aber ein Angler. Das moralische Dilemma ist nun, dass unabhängig davon, ob die Weiche umgestellt wird oder nicht, immer mindestens ein Mensch zu Schaden kommt.

Aus Sicht des Gesetzbuches macht sich der Spaziergänger in jedem Fall strafbar: Falls er die Weiche umstellt wegen Totschlag und falls er die Weiche nicht umstellt wegen unterlassener Hilfeleistung. Die verschiedenen Religionen geben für diesen Fall auch keine klare Antwort.

Ich würde in dieser Situation vermutlich die Weiche umstellen, und hätte danach ein sehr schlechtes Gewissen, wenn ich der Witwe des Anglers erklären müsste, warum ich durch eine aktive Handlung ihren Mann getötet hätte. Die meisten Menschen würden aber in dieser Situation anders handeln: nämlich mit den Händen in den Hosentaschen neben der Weiche stehen bleiben, so tun als hätten sie keine Handlungsoption, und dann auf Facebook und Twitter brüllen, dass der Bahnkonzern an allem Schuld ist.

Diese Ethiktheorie geht an der Realität vorbei, da sie die typischen Argumentationsmuster der Menschen übersieht. Ein typisches Verhalten ist, lieber den Großkonzernen und dem Staat die Schuld zuschieben, als selbst etwas zu verbessern. Das andere typische Verhalten ist, sich ein bequemes Weltbild zurechtzulügen, und alle Dinge auszublenden, die nicht in das eigene hübsch konstruierte Weltbild passen.

Ein Beispiel für das erste Verhalten sind die Arbeitslosen und Hausfrauen, die in den sozialen Medien mehr Steuermilliarden für die Flüchtlinge fordern, aber selbst nie auf die Idee kommen würden, ihre viele Freizeit sinnvoll für die Flüchtlingshilfe einzusetzen. Ein Beispiel für das zweite Verhalten ist der Todesfall Khaled Idris Bahray: nachdem zuerst spekuliert wurde, dass dieser Asylbewerber von Neonazis erstochen wurde, gingen Tausende auf die Straße, aber nachdem die Polizei ermittelt hat, dass er von seinem eritreischen Mitbewohner erstochen wurde, hat plötzlich niemand mehr darüber geredet.

Viele Menschen weigern sich beharrlich, die Realität war zunehmen, sondern lügen sich ein bequemes Weltbild zurecht. Die Grundannahme dieser Gutmenschen ist, dass er Staat unendlich viele Milliarden Euro für soziale Wohltaten hat, so dass man alle Probleme durch mehr Steuergeld lösen kann. Weiterhin blenden diese Gutmenschen einfach unangenehme Wahrheiten aus. Wenn diese Gutmenschen auf Facebooks dann noch ein paar Likes für den Vorschlag vergeben, dass der Staat doch noch ein paar Milliarden Euro mehr für irgendetwas Soziales ausgeben können, denken diese Gutmenschen, sie wären die größten Heiligen auf der Welt. Diese Gutmenschen mögen formal atheistisch sein, aber in Wirklichkeit gehören sie einer gefährlichen Wohlfühlaktivismus-Religion an, welche ich schlimmer finde als einige andere Religionen.

Sonntag, 24. Januar 2016
So manches linke Zeug kann ich mittlerweile nicht mehr hören
Früher habe ich gerne mal die heute-show angeschaut. Die erste Sendung im Jahr 2016 war aber nicht mehr zum Aushalten. Früher hat diese Sendung für Linksintellektuelle gern unbequeme Wahrheiten unter den Teppich gekehrt, und ist stattdessen in ein Nazi-Dorf gefahren, um dort einen Dorfdeppen zu finden, der sich vor der Kamera lächerlich macht. Diese Art der Sendung fand ich immer lustig.

Bei der letzten Sendung konnte aber die heute-show die Vorfälle zu Silvester nicht mehr ignorieren. Deshalb hat sich ein Reporter vor den Kölner Hauptbahnhof gestellt und gesagt: „Ich bin ein gut aussehender Mann und erwarte, dass ich gleich sexuell belästigt und bestohlen werden. Wo ist denn jetzt der Marokkaner? Ja wo ist denn jetzt der Marokkaner? Warum ist jetzt immer noch kein Marokkaner da?“. Auf der ersten Kameraeinstellung konnte man sehen, dass der Reporter 50 Meter neben einem Polizeibus stand. Was will uns die heute-show wohl damit sagen? Dass, bloß weil der Reporter während den 5 Minuten im Scheinwerferlicht nicht belästigt wurde, die mehr als 500 Strafanzeigen zu Silvester alle erfunden sind?

Die zweite Aussage der heute-show war, dass an den Silvester-Vorfällen in Köln die Polizei Schuld hat. Diese Ausrede finde ich zu billig. Woher hätte denn die Polizei wissen sollen, dass es ausgerechnet in diesem Jahr Ausschreitungen geben wird, nachdem es in den letzten Jahren ruhig war? Der Geheimdienst hat aktuell einfach nicht genug Dolmetscher, um die ganzen Whats-App-Nachrichten auf Arabisch mitlesen zu können. Und wenn die Polizei vorab gesagt hätte „wir setzen zu Silvester mehr Polizisten ein, da dieses Jahr mehr als eine Million Flüchtlinge angekommen sind“, wäre die heute-show die Ersten gewesen, die „Nazi“ gebrüllt hätten.

Die nächste Aussage der heute-show war, dass die AFD gefälligst die Klappe zu halten hat und nicht über die sexuellen Belästigungen zu Silvester reden darf, weil sie sich früher nicht für die Gleichberechtigung engagiert hat. Meiner Meinung nach ist es aber durchaus erlaubt, gegen Diebstähle, Raubüberfalle, sexuelle Belästigungen und Vergewaltigungen zu sein, ohne sich auch gleichzeitig für Frauenquote und das Transgender-Sternchen zu engagieren. Umgekehrt stellt sich die Frage, wo jetzt plötzlich die vielen neu eingestellten GleichstellungsbeauftragtInnen sind, die sich sonst so intensiv um die korrekte Verwendung des Binnen-I kümmern. Anstatt jetzt vor den Flüchtlingen Vorträge über Gleichberechtigung zu geben und die Einhaltung im Schwimmbad zu überwachen, sind die auf Tauchstation gegangen und kassieren weiterhin die Steuergelder für ihre Vollzeitstelle.

Neben der heute-show ist auch ein linker Motzblogger aus Berlin aus meiner Lesezeichenliste geflogen. Dieser Linksblogger ist gerade aus dem CCC (Chaos Computer Club) ausgetreten, da er mit der fortschreitenden Zensur auf den CCC-Mailinglisten nicht mehr einverstanden ist. Zur Internetzensur hatte ich hier gerade vor kurzem einen Blogbeitrag verfasst. Seltsamerweise hatte diese Blogger vor Jahren zusammen mit dem CCC intensiv dafür gekämpft, dass Terroristen ihre Bombenbauanleitungen und Pädophile ihre Kinderpornos ungestört aus dem Internet herunterladen dürfen, zu der aktuellen Entwicklung, dass nun 100 Mitarbeiter des für ihn sonst so bösen Bertelsmann Konzern nun Facebook zensieren, hat er aber nie ein Wort verloren.

Dieser linke Blogger hat zu Anfang des Jahres die sexuellen Belästigungen zu Silvester zuerst verharmlost. Als dann die Anzahl der Anzeigen von 100 auf über 500 gestiegen ist, hat er dieses Thema komplett ignoriert.

Sein vorletzter von mir gelesener Blogbeitrag hat einen Überfall auf einen Polizisten behandelt. In Berlin wurde ein Polizist von vier vermummten Personen überfallen und zusammen geschlagen. Bei den Tätern handelt es sich vermutlich um Linksautonome. Dieser Linksblogger hat sich über die Polizei lustig gemacht und gesagt, dass der Polizist ja selbst schuld ist, weil er alleine in einem Gebiet unterwegs war, in dem viele Häuser Linksautonomen gehören. Er hat zwar nicht direkt gesagt, dass er den Überfall auf den Polizisten gut findet, aber in seinem langen Text auch nicht angedeutet, dass er den Überfall schlecht findet.

Sein letzter Spruch war „War Grenzkontrollen sagt, muss auch Tränengas sagen“. Hinter dieser Überschrift war ein Bericht verlinkt, nachdem die Grenzschützer Tränengas einsetzen mussten, um die Erstürmung des Grenzzauns durch Hunderte von Flüchtlingen zu verhindern. Diese Argumentation, die man auch anderswo in der Qualitätspresse findet, wonach Grenzkontrollen sowieso nicht möglich sind und man deshalb die Gesetzgebung am besten gleich sein lassen sollte, finde ich perfide.
In der Schule habe ich gelernt, dass die Staatsgewalt aufgeteilt ist in Legislative, Executive und Judikative. Jeder der sagt, dass die Executive sowieso unfähig ist, die Grenzen zu sichern, und deshalb die Legislative aufhören kann, Gesetze zu machen, gibt implizit zu, dass der Staat die Kontrolle verloren hat.
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Sonntag, 17. Januar 2016
Die Internetzensur in Deutschland wird kommen
Jeder Staat hat ein starkes Interesse daran, die Meinung seiner Bürger zu steuern. In Deutschland redet man verächtlich über die Internetzensur in China, wo gezielt oppositionelle Gruppen oder politisch ungewollte Themen wie z.B. das Tian’anmen-Massaker zensiert werden. Facebook ist in China gleich komplett gesperrt. Die Google-Suche ist dagegen in China erreichbar, dafür musste Google bestimmte Suchbegriffe zensieren. Facebook hat daraus wohl gelernt, dass es besser ist, die Zensurwünsche eines Staates zu akzeptieren und umzusetzen, als den Umsatz in diesem Staat komplett zu verlieren. Im Prinzip ist der Zensurwunsch durch den deutschen Staat nichts anderes als die Zensur in China, nur dass die Zensur in China immer als Böse dargestellt wird, wohingegen die Zensur in Deutschland gut ist und einem guten Zweck dient.

Der Staat hat ein so großes Interesse an der Zensur, dass er damit einfach irgendwann erfolgreich sein wird. Selbst wenn die Zensurwünsche in einem Jahr von den Bürgern abgewehrt werden können, wird es der Staat im nächsten Jahr mit einer anderen Begründung wieder versuchen, und irgendwann erfolgreich sein.

Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als man jeden Tag von Neuem in der Zeitung lesen konnte, dass Terroristen Bombenbauanleitungen aus dem Internet herunterladen, und deshalb möglichst schnell die Bombenbauanleitungen zensiert werden müssen, um den nächsten Terroranschlag zu verhindern. Man hatte das Gefühl, dass wenn man jetzt nicht sofort morgen diese Internetseiten zensiert, übermorgen ein Terrorist mit Hilfe dieser Bombenbauanleitung einen Terroranschlag verübt. Dieser Zensuranlauf wurde von der Netzgemeinde vehement abgewehrt. Wenn man nun die paar Jahre zurückblickt, die seit diesem Zensuranlauf vergangen sind, wird man sich an einige Terroranschläge erinnern können, aber bei keinem Terroranschlag hat eine Bombenbauanleitung aus dem Internet eine Rolle gespielt. Ein Faktor bei diesen Terroranschlägen war, dass die Terroristen sich als Flüchtlinge ausgeben konnten und mit gefälschten Pässen in Europa einreisen und quer durch Europa reisen konnten, ohne auch nur einmal kontrolliert zu wären. Auf die Idee, deswegen Passkontrollen einzuführen, wäre wegen diesem Terroranschlag aber niemand gekommen.

Im Jahr 2009 gab es in Deutschland den nächsten Anlauf zur Internetzensur: Eine naive Promi-Ehefrau wurde vorgeschickt, um der Presse täglich zu erzählen, dass sie sich gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern engagiert und deshalb eine Internetzensur erforderlich ist, um die Verbreitung von Kinderpornografie zu verhindern. Dieser Zensuranlauf wurde von der Netzgemeinde intensiv bekämpft. Nach dieser intensiven Kampagne ist es plötzlich still geworden um Kindesmissbrauch. Es kamen ein paar reale Missbrauchsfälle in der Katholischen Kirche auf, doch die Aufklärung verlief sehr schleppend und die Täter wurden oft nicht bestraft, sondern nur versetzt. Gegen den wirklichen Kindesmissbrauch sollte man meiner Meinung nach intensiver vorgehen, die Kinderpornografie im Internet war dagegen nur ein durchschaubarer Vorwand.

Nun läuft der nächste Anlauf zur Internetzensur. Diesmal ist die Begründung, dass politische Hetze unterbunden werden soll. Bei diesem Argument knickt die eher linke Netzgemeinde plötzlich ein, und gibt den Kampf gegen die Internetzensur auf, den sie doch seit 2009 so intensiv geführt hat. Ich kann diese politisch eher links eingestellte Netzgemeinde nicht mehr ernst nehmen. Jahrelang wehrt sie erfolgreich mehrere Zensuranläufe, die mit dem Kampf gegen Terrorismus und Kindesmissbrauch begründen wurden, erfolgreich ab, und jetzt plötzlich bleibt der Aufschrei aus.

Facebook hat auch aus China gelernt, und setzt lieber proaktiv die Zensurwünsche des deutschen Staates um. Dazu stellt Facebook 100 Zensoren ein, die von einer Tochtergesellschaft des Bertelsmann-Konzerns kommen. Ich sehe darin eine problematische politische Ausrichtung – die Chefin dieses Konzerns ist die milliardenschwere Liz Mohn, welche angeblich eine Freundin von Angela Merkel ist und gern mit ihr Kaffee trinkt, weshalb die ganze Bertelsmann-Presse schon immer durch eine hohe Regierungsnähe aufgefallen ist.

Wenn die Facebook-Zensoren wenigstens Juristen im Staatsdienst wären, könnte man hoffen, dass diese Zensoren nach einem Gesetz handeln. Aber bei Leuten, die früher Zeitschriften-Abos am Telefon verkauft haben, und nun im Auftrag einer regierungsnahen Presse umgeschult werden, habe ich so meine Zweifel.

Aus meiner Sicht verstößt diese geplante Facebook-Zensur gegen das im Grundgesetz definierte Recht auf freie Meinungsäußerung. Das Gesetz kennt jetzt schon Straftatbestände gegen Verleumdung, Holocaust-Leugnung usw., weshalb ich keinen Bedarf für eine Gesetzesänderung sehe. Die Formulierung, dass politische Hetze in Facebook zensiert werden soll, finde ich zu schwammig. Der Begriff „politische Hetze“ kann ja vom Zensor nach Belieben so interpretiert werden, dass alles, was nicht der Linie der Regierung entspricht, als politische Hetze definiert wird. Mit dem Begriff „politische Hetze“ könnte ja auch China begründen, warum viele oppositionelle Gruppen zensiert werden.

Die Politik beschwert sich ja immer über das mangelnde politische Interesse der Bürger. Nur wenn sich der Bürger mal interessiert und seine Meinung äußert, und die Meinung nicht mit der Regierung übereinstimmt, wird dieses politische Interesse für Stuttgart 21 gleich als Wutbürgertum diffamiert. Daraus habe ich gelernt: wenn der Bürger die gleiche Meinung wie die Regierung hat, hat er ein ehrenwertes politisches Interesse, wenn er dagegen die Regierung kritisiert, ist er ein politischer Hetzer, der bald auf Facebook zensiert wird.
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Donnerstag, 14. Januar 2016
Gutmensch als Unwort des Jahres 2015
Nachdem ich das gelesen habe, dass das Wort Gutmensch zum Unwort des Jahres 2015 erklärt wurde, musste ich erst einmal darüber nachdenken, was dieses Wort für mich bedeutet. Es gibt ein paar Menschen, die ich nur mit dem Wort Gutmensch treffend beschreiben kann. Zum Beispiel diese 50-jährige Hausfrau, die aufgrund des hohen Gehalts ihres Manager-Ehemanns nicht mehr arbeiten muss. Sie fährt mit dem dicken 6-Zylinder-Geländewagen einkaufen, und unterzeichnet gleichzeitig auf Facebook eine Online-Petition gegen eine neue Palmöl-Plantage in Brasilien. Ein anderes Beispiel ist der 40-jährige Arbeitslose, der ständig in seinem Blog auf den Staat schimpft, weil er keine Arbeitsstelle bekommt, die einem Menschen mit einem sechsjährigen Philisophiestudium angemessen ist. Dieser Linksblogger und die Gutmenschen-Hausfrau kommen ständig mit kreativen Ideen, für welche sozialen Wohltaten der Staat noch ein paar Milliarden Euro mehr ausgegeben könnte, aber gleichzeitig würden sie trotz ihrer sehr vielen freien Zeit selbst nicht auf die Idee kommen, ihre Zeit sinnvoll für eine ehrenamtliche Arbeit als Flüchtlingshelfer zu nutzen. Diese Art von Menschen kann ich treffender weise nur mit Gutmensch beschreiben.

Einen Mensch, der seine eigene Arbeitskraft oder sein eigenes Geld für etwas sozial Gutes einsetzt, achte ich sehr. Diese wirklich sozial engagierte Person würde ich nie als Gutmensch bezeichnen. Ein Gutmensch dagegen ist für mich dagegen jemand, der soziales Engagement nur heuchelt und von anderen einfordert, selbst aber nichts leistet. Die Unwort-Redaktion definieren dagegen das Wort Gutmensch so, als wäre dieses Wort das Schimpfwort für Jemanden, der wirkliche soziale Arbeit leistet und diese nicht nur heuchelt. Diese Definition klingt für mich wie eine bewusste Wortverdrehung, die nur dem Ziel dient, dieses Wort zu verbieten.

Ein Heuchler ist ein Mensch, der nach außen vorgibt, eine innere geistige Einstellung zu haben, die er in Wirklichkeit nicht hat. Pharisäer und Gutmenschen sind Untergruppen von Heuchlern: Pharisäern heucheln eine Religiosität, und Gutmenschen heucheln Umweltschutz und soziales Engagement. Der Begriff Umweltschutz wurde erst vor wenigen Jahrzehnten erfunden und in den Duden aufgenommen. Dementsprechend finde ich es passend, dass der Duden auch den dazugehörigen Begriff Gutmensch als eine Art Heuchler von Umweltschutz und sozialem Engagement ebenso in den Duden aufgenommen hat.

Hätte die Industrie-Lobby damals besser aufgepasst, hätte sie in den Achtzigerjahren den Begriff Umweltschutz zu einem Unwort erklärt. Wenn man diesen Begriff nicht mehr aussprechen darf, kann man sich auch nicht mehr für den Umweltschutz engagieren. Ergo würde es heute keine Katalysatoren und Rußfilter für Autos geben, und niemand könnte über den Klimawandel reden. Die Sprache steuert nämlich, was man denken kann. Deshalb verbietet die Gedankenpolizei in Orwells Roman 1984 auch regelmäßig Begriffe, um damit den Menschen auch die dazugehörigen Gedanken zu verbieten.
Passend dazu habe ich in der FAZ (Link) einen Artikel gefunden: "Bedrohte Meinungsfreiheit - Politisch ganz korrekt". Meine erste Vermutung bei dieser Überschrift war, dass die FAZ selbstkritisch das Unwort des Jahres 2015 reflektiert. Aber stattdessen bezieht sich dieser Artikel nur auf Großbritannien: "An britischen Universitäten läuft die „neue politische Korrektheit“ aus dem Ruder .... Professoren sehen das Grundrecht auf freie Rede bedroht.". Dazu fällt mir nur noch das Sprichwort ein: Den Splitter im Auge seines Bruders sieht man, das eigene Brett vor dem Kopf sieht man aber nicht.

Vor 2000 Jahren war derjenige Mensch am höchsten angesehen, der am penibelsten die ganzen religiösen Vorschriften befolgt hat. Infolgedessen gab es viele Menschen, die nach außen hin Religiosität geheuchelt haben, um an Sozialprestige zu gewinnen. Diese Menschen wurden von Jesus als Pharisäer bezeichnet. Wenn sich heutzutage die Akademiker abends in einer Großstadt treffen, kann niemand mehr mit seinem christlichen Glauben angeben. Umweltschutz und soziales Engagement ist die neue Religion. Die Versuchung ist deshalb groß, Engagement für Umweltschutz und Soziales zu heucheln, um sich gut und moralisch überlegen zu fühlen, Sozialprestige zu gewinnen, und kein schlechtes Gewissen mehr zu haben, wenn man mit einem dicken Geländewagen einkaufen fährt und vom dem Geld anderer Leute lebt. In dem modernen Zeiten hat der Umweltschutz und das soziale Engagement die Religion abgelöst, dementsprechend ist der Gutmensch die moderne Form des Pharisäers.

Ich hätte einen anderen Vorschlag für das Unwort des Jahres 2015: Arschloch.
Zur Begründung muss ich erst etwas ausholen. Nach den sexuellen Übergriffen zu Silvester in Köln, die größtenteils von Menschen mit nordafrikanischer oder arabischer Herkunft ausging, hat der CDU-Generalsekretär Tauber korrekt das Verhalten der Gutmenschen auf Twitter vorhergesagt: "Wo bleibt denn der #Aufschrei? Bei Dirndlwitzen Maulhelden überall. Aber nun betretenes Schweigen."
Die Gutmenschen-Blogs blieben auch still, bis auf einen Facebook-Account. Der hatte ein Bild geliked, wo ein Fresszettel abgebildet war, auf dem inhaltlich nichts stand außer ein paar Mal das Wort Arschloch. Es ist ein typisches Muster der Gutmenschen, das sobald sie nicht mehr weiter wissen, immer die Totschlag-Keule "Arschloch" oder "Nazi" raus holen. Die Verwendung dieses Wortes führt immer dazu, dass Niveau eines Meinungsaustausches sofort von einer rationalen Ebene auf eine niveaulose Beleidigung herabfällt. Deshalb sollte dieses Wort zu einem Unwort werden.

Als ich dieses Wort Arschloch auf Facebook gelesen habe, habe ich mich gefragt, wo jetzt die von der Politik gewünschte Facebook-Zensur bleibt. Mir fällt dazu immer ein Bild ein, auf dem der 24-jährige Facebook-Chef Zuckerberg bei einem Staatsbankett wie ein Milchbubi neben Angela Merkel steht und verlegen auf den Boden schaut. Die dazu passende Bildunterschrift ist: "Ja Mutti, du kriegst deine Zensur". Aber vielleicht habe ich das mit der Facebook-Zensur auch falsch verstanden, denn in der New York Times (Link) wird diese Facebook-Zensur wie folgt beschrieben: "But the German government still seems more concerned about policing restless natives — most recently through a deal with Facebook and Google to restrict anti-immigrant postings — than with policing migration".
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Samstag, 9. Januar 2016
Die Ausschreitungen in Köln zu Silvester werden vollkommen überbewertet
In den Medien werden aktuell die Vorfälle vor dem Kölner Hauptbahnhof sehr heiß diskutiert. Diese intensive Diskussion ist übertrieben, hundert Strafanzeigen zu Sylvester sollten eigentlich als normales Grundrauschen untergehen. Wer sich wirklich bewusst dafür entscheidet, die Silvesternacht in Köln zu verbringen, muss einfach akzeptieren, dass er nicht nur ein paar Hundert Euro für Zugtickets und Getränke ausgeben muss, sondern auch ein paar Euro an die Taschendiebe verliert. Außerdem ist Köln von mir zu Hause mehrere hundert Kilometer weit weg. Wer sich einzelne Polizeimeldungen zu mehr als hundert Kilometer entfernten Vorfällen herauspickt, und auf diesen Einzelfällen tagelang herumreitet, muss ein Nazi sein.

Bei maximal zwei der einhundert Strafanzeige wurden mittlerweile die dazugehörigen Tatverdächtigte ermittelt (Stand: 7. Januar). Deshalb würde es mich sehr wundern, wenn laut Statistik die Anzahl der Flüchtlinge unter den Tatverdächtigen über zwei Prozent läge. Dieser Prozentsatz entspricht der in der Größenordnung dem normalen Anteil der Flüchtlinge unter der Gesamtbevölkerung. Deshalb ist es statistisch korrekt, wenn der Vertreter der Polizei den besorgten Anwohnern eines zukünftigen Flüchtlingsheims erklärt, dass es eine Mär ist, dass durch Flüchtlinge die Kriminalität steigt.

Als Bürger interessieren mich weder die Straftaten, die in mehr als einhundert Kilometer Entfernung passieren, noch dieser eine Flüchtling, der laut SWR Fernsehen gerade an der Heidelberger Uni-Klinik das neueste Mittel zur Heilung von Krebs erforscht. Diese Lobhudelei durch die SWR-Reporter war selbst dem Flüchtling peinlich, so dass er in dem einzigen Satz, den der überhaupt sagen dürfte, angemerkt hat, dass er eigentlich nur einen normalen Laborjob macht. Im Oktober 2015 wurde der SWR-Filmbeitrag über eine Fahrradwerkstatt in einer Flüchtlingsaufnahme falsch geschnitten. So konnte der Fernsehzuschauer sehen, wie die beiden Schwarzafrikaner zuerst ein paar Sekunden planlos neben einem Fahrrad standen, bevor sie wie auf Kommando angefangen haben, wild irgendwo herumzuschrauben. Da wurden wohl beim Filmschnitt die paar Sekunden vor dem Kommando "Kamera läuft" nicht rausgeschnitten. Das SWR Fernsehen kann sich solche Schnitzer erlauben, da die Zuschauer in der Regel sowieso nur Rentner sind, denen solche Kleinigkeiten nicht auffallen. Als ich meiner achtzigjährigen Mutter einmal auf einen solchen Fehler in der Berichterstattung hingewiesen habe, hat sie nur entsetzt geantwortet, dass sie ja gar nicht die Wahrheit wissen will, sondern nur etwas Bequemes hören möchte. Dies ist wohl der Grund, warum auf ihrem Fernseher direkt nach dem Einschalten immer das SWR Fernsehen läuft.

Diese Aufregung über Köln finde ich auch deshalb übertrieben, weil es zwei Wochen vorher einen anderen Vorfall gab, den ich viel wichtiger fand, der aber in den Medien schnell unterging. Außerdem ist dieser Vorfall nicht in dem mehr als hundert Kilometer entfernten Köln geschehen, sondern in dem zehn Kilometer entfernten Bahnhof einer Kleinstadt mit 25.000 Einwohnern. Ein 32jähriger Mann wurde Samstagsabends kurz vor Mitternacht vor dem Bruchsaler Bahnhof niedergeschlagen und ausgeraubt (siehe http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110972/3207281). Die fünf bis acht Täter haben ein arabisches Aussehen. Eigentlich hat der Mann alles richtig gemacht, indem er die Frage nach Zigaretten verneint hat. Er war auch nicht zu einer außergewöhnlichen Uhrzeit in einer dunklen Ecke unterwegs, sondern zur gleichen Zeit an dem Ort, an dem ich selbst auch bin, wenn ich abends in das nächstgelegene Kino gehe. Für mich war dies damit die erste Polizeimeldung, die ich nicht damit abtun konnte, dass dies mir ja nicht passieren könnte, weil ich nicht weit nach Mitternacht betrunken durch igendwelche dunklen Ecken einer Großstadt wanke. Wenn der Kölner Bahnhofsvorplatz zu Silvester ein rechtsfreier Raum wäre, könnte ich problemlos damit leben. Man muss ja nicht zu Silvester nach Köln gehen. Aber damit, dass ich es mir nun zweimal überlegen muss, ob ich mich überhaupt in das Kino einer Kleinstadt trauen kann, habe ich ein Problem.

Nachtrag: Nach dem Schreiben dieses Blog-Beitrags habe ich in der BNN (das einzige Qualitätsmedium im badischen Raum) neue Informationen gefunden, wonach mittlerweile bis zu 15 Asylbewerber zu den Tatverdächtigen in Köln gehören, sich aber gleichzeitig die Anzahl der Strafanzeigen von 100 auf 300 erhöht hat. Zuerst wollte ich die oben angegebene Statistik, die noch auf dem alten Wert von 2 basiert, korrigieren - dies wäre aber nicht so einfach möglich, da der ganze folgende Text auf dem Ergebnis der Statistik basiert, und ich dann auch den ganzen folgenden Text hätte umschreiben müssen. Ich war kurz davor, den Absatz mit der nun überholten Statistik zu löschen, bis mir eingefallen ist, dass ich dann wie das Orwellsche Wahrheitsministerium gehandelt hätte, welches nachträglich Artikel aus alten Zeitungen ausschneidet und verbrennt.

In der aktuellen BNN-Ausgabe beruhigt der für meinen Wohnort zuständige Polizeichef die Bevölkerung, in dem er sagt, dass von Antanzdiebstählen in der Regel nur Männer betroffen sind, die in den frühen Morgenstunden angetrunken unterwegs sind. (Das heißt jemand wie ich, der noch vor Mitternacht nüchtern vom Kino zum Bahnhof geht, muss überhaupt keine Sicherheitsbedenken haben.) Im Jahr 2015 gab es in seinem Zuständigkeitsbereich kein Fall eines Antanzdiebstahles. Diese Pressemeldung hat mich wieder etwas beruhigt. Schließlich wurde bei der Tat im Dezember 2015 das Opfer zwar nach Zigaretten gefragt und danach niedergeschlagen, aber es wurde dabei nicht getanzt!

2. Nachtrag: Am 11. Januar hat der Innenminister von NRW gesagt, dass die Täter fast nur Migranten waren. Die Anzahl der Strafanzeigen zur Silvesternacht in Köln hat sich auf 500 erhöht. Ich bin stinksauer, dass es so aussieht, als hätte ich oben dummes Zeug geschrieben, obwohl ich damals nur das Meinungsbild der Qualitätsmedien und die Statistik der Polizei wiedergegeben habe, das davon ausgegangen ist, dass die Polizei nur 2 Migranten zu den 100 Strafanzeigen ermittelt hat.