Sonntag, 18. November 2018
Warum müssen manche Leute immer Motzen? – Teil 2
Diesen Sommer bin ich von einer Berghütte abgestiegen, als mir drei Wanderer entgegenkamen. Der Mann hat laut zu seinen zwei Begleiterinnen gesagt: "Schaut euch mal diesen Deppen an. Was der für einen riesigen Rucksack mitschleppt. Die Leute sind zu blöd zum Rucksack packen".

Mein Rucksack sah ziemlich voll aus, doch das hatte gute Gründe. Ich war zehn Tage in den Bergen von Hütte zu Hütte unterwegs, und dafür benötigt man einfach mehr als wenn man nur für ein verlängertes Wochenende auf eine Hütte geht. Weiterhin bin ich auch noch ein paar Klettersteige gegangen, und die Klettersteigausrüstung benötigt auch ihren Platz. Normalerweise verstaue ich den Helm platzsparend im Rucksack, das heißt ich fülle den Innenraum des Helms noch mit Socken aus. Da ich aber an diesem Tag aber nur noch einen kurzen Abstieg von der Hütte vor mir hatte, habe ich alles nur noch schnell und wenig platzsparend in den Rucksack geworfen.

Neben meiner normalen 1-Liter-Trinkflasche hatte ich noch eine leer 1,5-Liter-Pet-Flasche im Rucksack. Auf diesen Hütten im Steinernen Meer gab es kein Trinkwasser, weshalb man auf den Hütten das Trinkwasser für die Tour in Form dieser 1,5-Liter-Pet-Flaschen kaufen musste. Da ich nur einen kurzen Hüttenabstieg vor mir hätte, habe ich diese leere 1,5-Liter-Flasche einfach lose in den Rucksack geworfen. Dies konnte dieser Motzkopf alles nicht wissen.

Wenn ich auf eine Bergtour gehe, nehme ich eine Packliste zur Hand. Diese Packliste habe ich über die Jahre hinweg optimiert. Jedes Mal, wenn ich von einer Bergtour zurückkomme, packe ich den Rucksack aus und prüfe, ob ich eventuell etwas Unnötiges mitgeschleppt habe und was ich vermisst habe. So habe ich meine Packliste nach und nach optimiert.

Diese Packliste unterliegt Wellenbewegungen. Manchmal kommt man von einer Bergtourenwoche zurück und stellt fest, dass noch ein paar unbenutzte Socken im Rucksack liegen, weshalb man das nächste Mal weniger Socken mitnimmt. Und dann kann es wieder passieren, dass es zu Anfang einer Bergtour jeden Tag regnet, und jeden Tag seine durchnässte Socken wechseln muss, so dass gegen Ende die Socken knapp werden. Dann nimmt man das nächste Mal wieder mehr Socken mit.

Die vom Alpenverein herausgegebene Packliste empfiehlt, dass man selbst für normale Bergwanderungen in den österreichischen Alpen Handschuhe und Mütze mitnimmt. Diese Ausrüstungsgegenstände habe ich mir immer gespart. Wenn es regnet oder kalt wird, packe ich die Stöcke weg und fahre die Hände ein, so dass sie unter den langen Ärmeln der Goretex-Jacke geschützt sind. So hat dies für mich immer gut funktioniert – normale Handschuhe halten sowieso nicht lange dem Regen stand, bevor sie durchnässt sind. Nur auf einer von vielleicht hundert Touren habe ich Handschuhe vermiss. An diesem Tag war die Schneefallgrenze auf 1500 Meter abgesunken, und ich bin bei leichtem Schneefall zur nächsten Hütte gelaufen. An diesem Tag wollte ich zur nächsten Hütte, da ich ansonsten einen Hüttenkoller bekommen hätte, wenn ich den ganzen Tag auf der öden Hütte rumgehockt wäre. Bei dieser Tour musste ich die Stöcke zur Hilfe nehmen, weil der Schnee die vielen schräg liegenden Steine auf dem Weg verdeckt hat. Bei diesen kalten Bedingungen wären Handschuhe sehr hilfreich gewesen. Doch ich wusste mir zu helfen: anstatt den Handschuhen habe ich einfach dicke Bergsocken über die Hände gezogen. Der Grund, warum ich normalerweise keine Handschuhe und Mütze mitnehme, ist nicht so sehr das zusätzliche Gewicht, sondern, dass es keinen guten Platz im Rucksack dafür gibt. In dem Deckelfach ist sowieso so viel Kleinzeug wie z.B. Geldbeutel, Handy, Proviant, Papiertaschentücher, Sonnenschutzmittel, Stirnlampe usw. Auf die Dauer ist es einfach nervig, sich immer an den Handschuhen vorbei wühlen zu müssen, wenn man die Sonnencreme sucht.

Die Frage, ob man eine Softshelljacke mit nimmt oder nicht, ist auch ein schwieriges Thema. Ich selbst bin kein Fan von diesen Softshelljacken, da ich sowieso schon einen Fleece-Pullover dabei habe, der sehr warm gibt, und gleichzeitig sehr leicht ist. Eine Softshelljacke bringt kaum zusätzliche Wärme, wiegt aber viel. Oft bin ich nach einer Woche in den Bergen zurückgekommen, und habe mich geärgert, die ganze Zeit das Gewicht der Softshelljacke mitgeschleppt zu haben, ohne sie nur einmal zu benötigen. Dann gibt es wieder Situationen, wo man abends vor der Hütte sitzt und den Sonnenuntergang geniest, und dabei um die Softshelljacke froh ist. Bei schlechtem Wetter kann die zusätzliche Wärme durch die Softshelljacke auch Sicherheit bedeuten. Und an Sicherheit spare ich grundsätzlich nicht, deshalb habe ich meistens diese Softshelljacke dabei.

Mittlerweile gibt es Softshelljacken, die 100 Gramm leichter sind als meine. Diese modernen Jacken kosten dann aber auch gleich 200 Euro. 200 Euro Ausgaben, um 100 Gramm zu sparen, sind ein sehr ungünstiges Verhältnis. Ein Freund von mir sagte mal so schön: da sollte man lieber anfangen, an den kiloschweren Speckring rund um dem Bauch ran zu gehen.

Bei dem Kauf meines 45-Liter-Rucksacks habe ich darauf geachtet, dass er auch für Hochtouren geeignet ist, d.h. es muss die ganze Hochtourenausrüstung wie Gurt, Helm, Pickel, Steigeisen usw. reinpassen. Theoretisch könnte ich mir jetzt speziell für Mehrtageswanderungen von Hütte zu Hütte einen weiteren Rucksack kaufen, der etwas kleiner ist. Solange ich kein Helm und Klettersteigset mitnehme, würde mir eine Rucksackgröße von 35 bis 40 Liter genügen. Die aktuellen Rucksackmodelle sind sowieso nochmal etwas leichter als mein 10 Jahre alter Rucksack. So könnte ich nochmal zu einem Preis von 200 Euro 200 Gramm sparen. Dieses Kosten-Nutzen-Verhältnis ist für mich aber zu ungünstig, weshalb ich lieber trainiere und darauf achte, nicht zu viel Speck rund um die Hüften mitschleppen zu müssen.

Ich selbst gebe nicht ungefragt Ratschläge. Wenn ich auf einer Hütte nach der Länge oder Schwierigkeit einer Tour gefragt werde, gebe ich gerne Auskunft, aber ich belehre niemanden, um mich selbst aufzuspielen. Nur einmal habe ich jemanden ungefragt einen Ratschlag gebeten: dieser Wanderer hatte in aller Gemütsruhe an einer steinschlaggefährdeten Stelle Rast gemacht. Für meinen Hinweis, die Pause besser hundert Meter weiter zu machen, war er dann dankbar. (Das folgende Bild zeigt eine ähnlich steinschlaggefährdete Stelle, nur mit dem Unterschied, dass dort ein Warnschild angebracht wurde. Den steilen Felsüberhang, von dem aus die Steine auf diesen Rastplatz fallen können, sieht man auf diesem Bild nicht.)




Nach einer langen Exkursion über Wandern und Ausrüstung möchte ich wieder zum Kern der Frage zurückkommen: welche Motivation bringt die Leute dazu, so zu reden?

In der Theorie sollte eine Kommunikation ja dazu dienen, dass sie entweder dem Empfänger oder dem Sender nutzt. Bienen kommunizieren beispielsweise mit den anderen Bienen in ihrem Volk, um sie über die Position einer Nahrungsquelle zu informieren. Ich habe einen anderen Wanderer vor der Steinschlaggefahr gewarnt, und ihm so geholfen.

So betrachtet sind Motzereien eigentlich sinnlos, und werden nur erzeugt, damit man sich selbst moralisch überlegen fühlen kann.
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Samstag, 17. November 2018
Warum müssen manche Leute immer Motzen?
Die Internetseite Der Postillon hat sich neulich über Jogger lustig gemacht: Diese Jogger meinen, dass man nur in hautengen Lycra-Laufhosen joggen kann, weil ansonsten der Luftwiderstand so hoch wäre, dass man höchsten 2 km/h schafft. Diese Kritik hat mich als Jogger, der eine solche Laufhose inklusive der dazu passenden Laufjacke und Laufsocken besitzt, getroffen. Der Postillon ist nicht nur irgendeine Motzseite im Internet, sondern hat auch schon den Grimme Award und den Preis als bester deutscher Weblog gewonnen.

Als ich vor vielen Jahren mit dem Laufsport begonnen habe, habe ich zum Joggen Socken getragen, die ich billig im Dreierpack vom Discounter gekauft habe. Irgendwann habe ich mal an einer Benefizlaufveranstaltung teilgenommen, bei der Sponsoren für jede der gelaufenen 5-Kilometer-Runde durch die Innenstadt einen gewissen Geldbetrag für gemeinnützige Zwecke spendeten. Bei dieser Laufveranstaltung wollte ich möglichst viele Runde laufen, um meinen Sportverein in der Rangliste nach vorne zu bringen. An diesem Tag bin ich 30 Kilometer für den guten Zweck gelaufen.

Am Tag dieser Laufveranstaltung war es warm. Die Veranstalter von Marathonläufen wissen, dass man solche Läufe nicht an einem Sommernachmittag veranstaltet, wo es potentiell warm werden könnte, der Caritas als Laufveranstalter hat aber dieses Wissen gefehlt. Für Getränke war ja gesorgt, auf dieser 5-Kilometer-Runde haben gleich mehrere Sponsoren Getränkestände aufgestellt. Das Problem war aber, dass ich bei der Hitze so viel geschwitzt habe, dass ich meine Socken feucht wurden. Nach den 30 Kilometern hatte ich dann eine große Blase unterhalb der Fußsohle.

Diese Blase unterhalb der Fußsohle hat mir ein halbes Jahr lang Probleme bereitet. Nach einer Woche war diese Blase zwar weg, doch hat sich an dieser Stelle unterhalb der Fußsohle eine Hornhautschwiele gebildet. Beim Laufen habe ich gespürt, wie diese Hornhautknubbel immer in die Fußsohle drückt und den Fuß reizt. Von alleine ist dieses Hornhautproblem leider nicht verschwunden, weshalb ich eine Hornhautfeile gekauft habe, und zweimal die Woche die Hornhaut an dieser Stelle abgefeilt habe. Ich musste ein halbes Jahr lang immer wieder an dieser Stelle feilen, bis dieses Problem erledigt war.

Dieses Hornhautproblem habe ich mir nur durch diese billigen Socken eingehandelt. Gute Socken ziehen nicht so die Feuchtigkeit an und haben weniger Reibung. Es war ein Fehler, ein paar Euro für gute Socken zu sparen, und deshalb ein halbes Jahr lang Ärger mit den Füßen zu haben. Seit dieser Erfahrung trage ich nur noch gute, spezielle Laufsocken.

Mit den Laufjacken habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass es große Unterschiede zwischen guten Jacken von Markenherstellern und billige Jacken aus dem Discounter gibt. Meine erste gute Laufjacke habe ich vor vielleicht 15 Jahren bei ebay gekauft – damals konnte man dort noch wirkliche Schnäppchen machen. Mit dieser Laufjacke war ich viele Jahre lang sehr zufrieden. Dass nach einigen Jahren und vielen Waschvorgängen die Laufjacke alt aussah war mir egal – ich will ja Laufen gehen und keine Modeschau im Stadtpark veranstalten. Irgendwann war aber auch der Reißverschluss kaputt, und es musste eine neue Jacke her.

Mein Schwager sagt immer, dass die No-Name-Produkte aus China identisch sind zu den Markenprodukten, weil diese in China auf den gleichen Fließbändern hergestellt werden. Er arbeitet bei einem großen Automobilzulieferer und ist oft in China, und sollte dies eigentlich wissen. Deshalb habe ich mir eine neue Laufjacke beim Aldi gekauft, die vom Aldi als sehr gute funktionale Laufjacke beworben wurde, und auch nicht wirklich billig war. Mit dieser Aldi-Laufjacke war ich dreimal Joggen. Auf meiner langen Laufstrecke kommt nach einer Stunde eine Steigung, und am Ende der Steigung kommt man in den Wald und es geht bergab. Jedes Mal, wenn ich die Aldi-Laufjacke getragen hatte, habe ich gemerkt, dass an dieser Stelle die Aldi-Laufjacke feucht geschwitzt war, und danach habe ich bergab im Wald in dieser feuchten Jacke gefroren. In der Asics-Laufjacke habe ich mich an dieser Stelle noch nie verschwitzt gefühlt und ich habe auch noch nie gefroren. Nach drei Läufen mit der Aldi-Jacke habe ich diese zur Altkleidersammlung gegeben und wieder eine Laufjacke von Asics geholt. (Mein Schwager hat sich auch gerade einen Neuwagen von Mercedes gekauft. Man sollte Leute nach ihren Taten bewerten und nicht nach ihren Worten).

Wenn ich mir die Motzerei vom Der Postillon über Laufbekleidung durchlese, und diese mit meiner eigenen langjährigen Erfahrung vergleiche, erkenne ich, dass dieser Motzblogger über Dinge schreibt, von denen er überhaupt keine Erfahrung hat. Was bringt solche Blogger dazu, über Dinge zu schreiben, von denen sie überhaupt keine Ahnung haben?

Weiterhin finde ich es bemerkenswert, dass dieser Motzblogger so ein Drama daraus macht, dass Sportler eventuell ein paar Euro zu viel für ihre Sportbekleidung ausgeben können, wo er doch sonst eher zu den Bloggern gehört, die ständig fordern, dass der Staat noch ein paar Milliarden Euro zusätzlich für irgendeine linke Idee ausgeben sollte.

Dieses ganze Geschreibe vom Der Postillon ist eine nutzlose Motzerei, die nur dazu dient, sich selbst moralisch überlegen zu fühlen.

Donnerstag, 13. September 2018
Kaum in Deutschland, und schon beklaut
Nach zwei schönen Wochen in den Bergen musste ich wieder zurück nach Deutschland. Kaum war ich zurück in Deutschland, musste ich feststellen, dass mein Fahrradcomputer aus dem Fahrradkeller geklaut wurde. Das Fahrrad selbst war zum Glück mit einem Rahmenschloss gesichert.

Wer bitteschön klaut denn ein Fahrradcomputer? Dieser ist für den Dieb ja eigentlich wertlos. Die Halterung des Fahrradcomputers war ja mit einem speziellen Einweg-Kabelbinder am Lenker fixiert. Diese Halterung kann man nur entfernen, wenn man mit einem Messer den Kabelbinder zerschneidet. Dieser Einweg-Kabelbinder ist nicht handelsüblich und kann nicht nachgekauft werden. Damit kann ja der gestohlene Fahrradcomputer nicht wieder richtig befestigt werden. Der Dieb muss auch ein Messer dabei gehabt haben, sonst hätte er den Kabelbinder nicht zerschneiden können!

Der Dieb hat auch den Sensor an der Gabel entfernt, aber der dazugehörige Magnet an der Speiche, der sehr einfach hätte abgezogen werden können, wurde nicht entfernt. Weiterhin fehlt dem Dieb die Bedienungsanleitung, in der die Tabelle steht, welcher Millimeter-Wert je nach Reifengröße in den Fahrradcomputer einprogrammiert werden muss. Damit ist das Diebesgut für den Dieb ja wertlos. Die billigsten Fahrradcomputer gibt es ja schon für 10 Euro – bevor man bei einem geklauten Fahrradcomputer noch den speziellen Kabelbinder und den Speichenmagnet nachkauft, kann man ja gleich für 10 Euro einen Billig-Fahrradcomputer kaufen.

In den Bergen war es schöner als in Deutschland: dort wird man nie beklaut. Und das, obwohl es dazu genug Möglichkeiten gäbe: in den Schuhräumen liegt eine Menge teure Pickel, Seile und Steigeisen. Und an jeder Steckdose im Gang wird ein teures Handy aufgeladen.

Nur einmal ist mir in den Bergen die Gletscherbrille abhandengekommen. Damals kam ich gerade von einer Tour zurück, und hatte im Schuhraum meine Schuhe ausgezogen. Ich hatte meine Gletscherbrille abgezogen, diese hinter mit auf die Bank gelegt, und mich kurz nach vorne zu den Schuhen gebeugt. Als ich mich wieder umgedreht habe war die Gletscherbrille weg. Mir war aber aufgefallen, dass eine andere Gruppe kurz vor mir an der Hütte angekommen ist, und diese Gruppe sehr erschöpft aussah. Also habe ich die Gruppe gefragt, ob jemand vielleicht eine Gletscherbrille der Marke Julbo Explorer hat, und diese zweimal eingepackt hat. So bekam ich meine Gletscherbrille zurück. Ein Mitglied der Gruppe hatte eine identische Gletscherbrille, und als er meine Gletscherbrille im Schuhraum gesehen hat, wohl gedacht, es wäre seine, und deshalb mitgenommen.

Vor wenigen Tagen war ich zwei Tage hintereinander auf der gleichen Berghütte. An jedem dieser beiden Tage ist eine Person zur Frühstückszeit in den Gastraum gekommen und hat in die Runde gerufen, dass er etwas vermisst. Am ersten Tag hat jemand seinen weißen Klettersteighelm vermisst. Daraufhin hat jemand zurückgerufen, dass er da und da einen weißen Helm hat herumliegen sehen. So kam der Helm wieder zum Besitzer zurück. Auf dieser Hütte scheinen die meisten Gäste Anfänger zu sein. Normalerweise sollte der Rucksack so gepackt sein, dass dort auch noch ein Helm reinpasst. Wenn ich sehe, dass da mehrere Helme an der Garderobe hängen, wundert es mich nicht, dass dann manchmal Helme durcheinander kommen.

Am zweiten Tag hatte sich eine Frau lautstark beschwert, dass sie das Ladekabel für ihr Handy vermisst. Daraufhin hatte jemand zurückgerufen, dass er da und dort ein Ladekabel gesehen hat. Als die Frau wieder zurück in die Gaststube kam, hatte sie ihr Ladekabel wieder, aber weiter rumgenervt, wer denn dieses Ladekabel dorthin gelegt hat. Für die Leute, die nicht oft in die Berge gehen, muss ich zur Erklärung ergänzen, dass eine Berghütte keinen Anschluss an das öffentliche Stromnetz hat, und deshalb normalerweise die Zimmer keine Steckdose haben, sondern sich höchstens eine Steckdose irgendwo im Gang befindet. Da ja die modernen Smartphones jeden Tag an die Steckdose müssen, kann es vorkommen, dass jemand dringend Strom brauch, weil er seiner Frau zuhause täglich mitteilen muss, dass er nicht abgestürzt ist. In solchen Notsituationen wird dann manchmal ein anderes Ladekabel aus der Steckdose gezogen, weil man selbst dringend Strom benötigt, und annimmt, dass das andere Handy, was schon seit Stunden an der Steckdose im Gang hängt, eigentlich genug geladen sein müsste.

In meinem Fall des verlorenen Fahrradcomputers kann ich ausschließen, dass der Fahrradcomputer versehentlich herunter gefallen ist. Die Halterung des Fahrradcomputers kann wirklich nur entfernt werden, indem man mit einem Messer den Kabelbinder durchschneidet. Aus diesem Grund freue ich mich aktuell überhaupt nicht, wieder in Deutschland zu sein.

Nachtrag: Beim abendlichen Heimweg mit dem Fahrrad ist mir aufgefallen, dass der Dieb auch noch das LED-Rücklicht gestohlen hat. Deshalb musste ich im Dunkeln ohne Licht durch die Stadt radeln. Deutschland kotzt mich gerade an.
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Sonntag, 26. August 2018
Ein hässlicher Spender für kostenlose Plastiktüten wurde mitten in die Natur betoniert
Auf meiner sonntäglichen Fahrradtour müsste ich leider eine weitere Naturzerstörung erkennen, die in meinen Augenschmerzt. Mitten in der schönsten Natur wurde ein Spender für kostenlose Plastiktüten einbetoniert:





Eine Ortschaft weiter sieht es auch nicht besser aus:





Beim Anblick dieser heraushängenden Plastiktüten mitten in der schönsten Natur muss ich wieder daran denken, wie ich mir im SWR Radio eine sehr längliche Belehrung darüber anhören musste, dass ein Mensch überhaupt keine Plastiktüten verbrauchen sollte, und jede Benutzung einer Plastiktüte eine große Umweltsünde darstellt. Vor kurzem hat das SWR Fernsehen aber einen Jubelbericht gebracht: ein Kirchenchor kann endlich wieder auf einer Wiese singen, weil diese nicht mehr durch Hundekot verunreinigt ist. Dies wurde durch die Verteilung von kostenlosen Hundekotbeuteln erreicht. Der Erfolg dieser Initiative ist so groß, dass mittlerweile im Raum Karlsruhe jährliche 2 Millionen Hundekotbeutel verwendet werden. Hier der Link zu meinen Ausführlichen Blogartikel, in dem ich genauer diese einseitigen Kampagnen des SWR analysiert habe.

So schön sieht die Natur eine Ortschaft weiter aus, die noch nicht mit dem Verteilen von kostenlosen Plastiktüten begonnen hat:

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Sonntag, 12. August 2018
Amazon hat zum zweiten Mal eine Bewertung von mir gelöscht
Mittlerweile hat Amazon zum zweiten Mal eine textuelle Bewertung von mir gelöscht.

Ich habe nie ernsthaft versucht, regelmäßig Produktbewertungen bei Amazon zu verfassen. Früher hatte ich mal überlegt, für jedes der Bücher, die ich sehr gut finde, positive Bewertungen bei Amazon zu verfassen. Doch diese Idee habe ich schnell fallen gelassen, als ich bemerkt habe, dass jedes dieser Bücher schon über hundert positive Rezension hat, und meine weitere Rezension von niemanden gelesen werden würde. Trotzdem habe ich vereinzelt Produktrezensionen geschrieben, und meine Beschreibungen wurden mittlerweile mehr als 500-mal als hilfreich bewertet.

Das erste Mal, als Amazon eine Bewertung von mir gelöscht hat, ist schon viele Jahre her. Damals hatte ich einen AAA-Akku von einem No-Name-Hersteller aus China gekauft, welcher angeblich eine Kapazität von 1800 mAH haben sollte. Mein Akku-Ladegerät hat dagegen angezeigt, dass dieser Akku nur eine Kapazität von 600 mAH hat. Meine Produktrezension, in der ich nur nüchtern das Messergebnis meines Akku-Ladegeräts angegeben habe, hat Amazon innerhalb von einem Tag stillschweigend gelöscht. Dagegen ist die 5-Sterne-Bewertung „Ganz toller Akku – habe ich aufgeladen und er spielt nun ganz schöne Musik“ stehen geblieben.

Diese Löschung der unbequemen Bewertung konnte ich Amazon aus zwei Gründen nicht ankreiden. Der erste Grund dafür ist, dass dieses Produkt nicht direkt von Amazon verkauft wurde, sondern von einem Amazon-Marketplace-Händler. Und so ein Händler prüft ja täglich, ob negative Bewertungen eingetroffen sind, und betreibt dann die Löschung der negativen Bewertungen. Der zweite Grund ist, dass ich dieses Produkt damals nicht bei Amazon gekauft habe, aber danach das identische Produkt bei Amazon bewertet habe. Der Marketplace-Händler hat wohl bei Amazon die Löschung der negativen Bewertung beantragt, und dafür als Begründung angegeben, dass ich das Produkt nicht direkt bei ihm gekauft habe, und diesem Löschantrag musste Amazon damals einfach nachkommen.

Der zweite Fall, dass Amazon eine negative Bewertung von mir entfernt hat, ist diese Woche passiert. Dieses Mal musste ich einem Amazon-Marketplace-Händler eine negative Bewertung geben. Als ich einen Tag später die Bewertungen dieses Händlers durchgeschaut habe, wurde meine Bewertung nur noch durchgestrichen dargestellt.

Zu dieser negativen Händlerbewertung ist es wie folgt gekommen: Ich hatte bei Amazon eine Bestellung aufgegeben, die zwei Produkte enthielt – ein Produkt direkt von Amazon und ein Produkt von einem Amazon-Marketplace-Händler. Diese Bestellung konnte leider wegen Problemen mit der DHL-Packstation nicht zugestellt werden. Über die Problematiken der DHL-Packstation müsste ich mal eine komplett eigene Geschichte schreiben. Das Paket in der Packstation wurde nach einer Woche automatisch wieder zurück gesendet, und ein paar Tage später hatte ich den Kaufpreis des Amazon-Produkts wieder auf meinem Konto. Der Kaufpreis des zweiten Produkts von dem Amazon-Marketplace-Händler war zwar nach der Bestellung sofort abgebucht wurden, war dann aber einen Monat nach der automatischen Rücksendung immer noch nicht erstattet. Aus diesem Grund habe ich den Amazon-Marketplace-Händler kontaktiert und ihn gebeten, zu prüfen, wo die Erstattung des Kaufpreis bleib. Einen halben Tag später habe ich per E-Mail die Antwort des Händlers bekommen: die Antwort war nur ein nicht hilfreicher Standardbrief, der auf mein Anliegen überhaupt nicht einging. Möglicherweise hat der Händler die Kontaktanfrage überhaupt nicht richtig gelesen, und beantwortet jede Anfrage immer mit dem gleichen Standardtext.

Aufgrund dieser Vorgeschichte habe ich dem Händler eine negative Bewertung gegeben. Einen Tag später habe ich die Bewertungen dieses Händlers angeschaut, und meine Bewertung wurde in einer durchgestrichenen Schriftart dargestellt. Darunter hat Amazon den folgende Text ergänzt: "Dieser Artikel wurde von Amazon versandt, und wir übernehmen die Verantwortung für die Versandabwicklung.". Ich fand es nur schade, dass sich jemand die Mühe gemacht hat, meine Bewertung zu löschen, aber sich dann nicht gleichzeitig darum gekümmert hat, dass ich den Kaufpreis erstattet bekomme.

Danach habe ich einen weiteren mühevollen Anlauf gestartet, einen menschlichen Mitarbeiter zu finden, der sich um mein Problem kümmert. Nach einer halben Stunde hätte ich beinahe aufgegeben und das Geld abgeschrieben. Ich war zwar auf verschiedenen Webseiten von Amazon, die so getan haben, als könnten sie mir weiterhelfen, aber am Ende wurde ich dann doch nur immer auf die gleiche FAQ-Seite weitergeleitet. Am Ende habe ich dann doch noch eine gut versteckte Möglichkeit gefunden, einen Amazon-Mitarbeiter zu kontaktieren. Dieser konnte mir dann weiterhelfen und hat das Geld erstattet.

Ich nehme an, dass mindestens 95 Prozent der Menschen ihre Kontoauszüge nicht so genau prüfen, dass sie bemerken würde, wenn Amazon zu viel abbucht bzw. bei einer Rücksendung nicht korrekt erstattet.